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Wir schreiben 2022, unsere Heizungsregelung mag nicht so recht, und kann kein Internet. Damit ich nicht immer in den Keller laufen muss zum Nachschauen, baue ich mir aus einem alten Smartphone plus freier Software eine Möglichkeit, mir das aus der Ferne anzusehen.

Dafür gibt es einige Lösungen von Smartphone zu Smartphone, oder Smartphone zu PC. Trickreich wird es, wenn man jemandem außerhalb des Heimnetzes auch die Möglichkeit geben möchte da draufzuschauen. Ohne sich etwas zu installieren oder sich irgendwo einzuloggen. Zum Beispiel einem Heizungstechniker.

Es geht, aber brauchte einige Versuche. Google oder Youtube waren nur bedingt hilfreich, weil "Webcam" seit der Pandemie und Twitch-Streaming eine ganz andere Bedeutung bekommen hat - jede Kamera die irgendwie an einem PC hängt, auch wenns für Zoom/Skype/Teams oder Streaming per Youtube/Twitch etc ist, wird inzwischen so genannt. Und es gibt dafür mehr Tutorials als Katzenvideos.
Geholfen hat das Stöbern in der Webcam-Ecke von heise.de

• Smartphone als Kamera
• Vernünftige Bedienung, z.B. fokussieren, Beleuchtung vom Smartphone verwenden, Bild drehen/spiegeln, gute Auflösung
• Minütlicher Upload eines Bildes auf meinen FTP-Server
• Alles ohne monatliche Kosten

Toll wäre eine Smartphone-App die direkt Einzelbilder von der Smartphone-Kamera per W-Lan auf einen FTP-Server stellen kann ... dann funktioniert das auch wenn der PC aus ist.
So etwas fand ich leider nur integriert in 150-Euro-Sicherheitskameras oder bei Leasen einer IP-Cam Securitysuite mit monatlichen Kosten.
Meine Lösung funktioniert nur mit Umweg über den PC, und wenn alle Geräte aktiv sind: Smartphone als Kamera, Router fürs W-Lan, PC für den Upload.
Außerdem ist gleichzeitig am PC keine andere Kamera verwendbar (am Heim-PC brauch ich das auch nicht, der Berufsrechner ist fürs Videoconferencing da und das Mobiltelefon für private Videoanrufe).
Für Hinweise auf eine bessere Lösung wäre ich dankbar!
Immer an wäre auch meine Fritzbox, die hat einen FTP-Speicher, nur halt mit dynamischer IP. Und mein NAS mag ich nicht ins Netz hängen ...

Droidcam X auf dem Android-Smartphone bringt für einen kleinen einmaligen Betrag (6 Euro?) ein klares Bild und die notwendigen Einstellungen. Das tun zwar andere Programme wie Yawcam oder IP Webcam auch, können aber nicht als Windows-Webcam integriert werden, sondern brauchen einen eigenen Viewer, App, oder lassen sich nur auf dem Browser aufrufen. Im Router gebe ich dem Telefon eine fixe IP-Adresse, damit die Verbindung bei einem Neustart oder neuer Einwahl nicht abreisst.

Droidcam PC-Client wird am PC installiert und macht Droidcam X am Smartphone komfortabel bedienbar. Und es macht den Stream als Standard-Kamera in Windows auswählbar, eine Voraussetzung für das nächste Programm:

Easycam von essit.de am PC erlaubt die Auswahl einer Kamera in Windows (aber eben nicht per IP-Adresse) und schickt von dort Einzelbilder in konfigurierbaren Abständen auf einen FTP-Server. Dabei wird jeweils das vorige Bild überschrieben UND auch gleich eine passende HTM-Seite angelegt UND neu geladen.

Auf der Homepage muss ich nur einen passenden Ordner angeben, wohin easycam die beiden Dateien speichert: webcam.htm und webcam.jpg

So lange der PC und das Telefon und der Router laufen, wird jetzt minütlich ein Bild aus dem Videostream gezogen und per FTP auf meine Website geladen.

Hierhin: webcam

Das PC-Programm:

Low-Tech im Keller:

• Das Telefon ist per Schnur von einem Heizungsrohr abgehängt.
• Stromversorgung über USB
• Zusätzlich zum Kameralicht des Telefons ein USB-LED-Licht
• Das Telefon schaut etwas seitlich drauf weil die Lichter sich sonst noch mehr spiegeln als sie es eh schon tun ...

Die WLAN-Verbindung in den Keller ist von wechselnder Qualität. Bricht die Verbindung ab muss am Handy Droidcam neu gestartet werden.

Es hilft, den bestehenden WLAN-Verstärker anders zu platzieren, und bei Droidcam auf Serverbetrieb umzustellen.

Dazu wird am PC-Client in Droidcam ein Server gestartet (dritte Option nach USB und WLAN), und auf der Droidcam-App am Smartphone im erweiterten Menü eine Verbindung zur IP-Adresse dieses Servers konfiguriert. Also zu meinem Rechner, der im Heimnetz eine fixe IP hat.

Das klappt deutlich besser (stabiler). Trotzdem muss ich noch so 1-2x am Tag in den Keller, die Verbindung neu starten, wenn am PC die App abstürzt oder ein Neustart erforderlich ist, oder schlicht das Internet aussetzt (Wegen Router-Neueinwahl beispielsweise). Das lässt sich verbessern, indem ich mit Anydesk vom Rechner aus das Smartphone steuere.