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Winterfahrer
- Tips |
Es gibt sie noch,
die harten Hunde.
All denen, die ihre Zwei- und Dreiräder auch winters bewegen, widme
ich diese Seite
Danke an Dirk für
das schöne Bild
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Zur Einstimmung ein Reisebericht: Tirol
Reifen und Luftdruck
Spikes
Eisschrauben
Schneeketten
mit Eigenbau-Anleitung
Gilsterhobel
Zelten
Lenkerstulpen,
Kniedecken
Helmmaske
Eigenbau
Griffheizung
Helm:
Visierheizung, Atemabweiser
Fahrtechnik
für Gespanne
Vorbereitung
des Motorrads
Kleidung
und Schuhe
Stromprobleme
So
grüßen Gespannfahrer ;-)
Termine
Noch mehr info im AiA-Forum (Linkliste)
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Immler Hakaa, empfohlen für leichte Gespanne
Nokian, für schwere Gespanne
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Reifen und Luftdruck
Die Firma Immler runderneuert keine Gespannreifen mehr, hat aber immerhin die Produktion an einen Kollegen verkauft der sich künftig um unsere Lieblingsreifen kümmern wird.
Es gibt wohl normalerweise einige Wochen Lieferzeit da auf Auftrag angefertigt ("gebacken") wird!
Das spezielle Winterprofil "HAKAA" ist serienmäßig
mit einer weichen Gummimischung ausgestattet, die nicht so rasend lange
hält. Dafür ist der Grip exzellent, der Reifen bappt sich nicht mitr Schnee zu, und kann gut mit Schneeketten kombiniert werden. Auf
Asphalt, einem SR 500 Gespann, und Temperaturen um Null hält die
weichere Mischung des M&S (links zu sehen) gut 2000 km. Die härtere
Mischung grippt recht ähnlich, hält aber deutlich länger!
Die Stollen sind tief genug für kurze Spikes (auch für die Einschraubvariante) womit der Reifen am Vorderrad bei mir eine gute Figur macht.
Da der Reifen nicht extrem hoch baut verlängert sich die Übersetzung des Gespanns kaum.
Bei längerer Anreise zahlt es sich aus, mit einem anderen Rad anzureisen und erst vor Ort auf das Hakaa-Rad zu wechseln.
Das NOKIAN Profil ist auch sehr empfehlenswert. Der Nokian erfordert aufgrund des groben Profils allerdings
4 Zoll Mindestbreite des Reifens (ca. 100 mm).
Es erfordert meiner Erfahrung nach relativ viel Gewicht auf dem Rad, damit die Lamellen aufgehen und entsprechend greifen. Ich fahre ihn daher nur auf dem Hinterrad. Vorne war die Führung und der Grip nicht berauschend.
Auf einen Straßen-Gespannreifen aufgebracht (Avon MK2 oder Metzeler Gespannreifen) vergrößert sich das Rad erheblich, so dass sich die Übersetzung entsprechend verlängert. Und die Schneeketten die immer gepasst haben, jetzt möglicherweise NICHT mehr passen.
Die Riesenvorteile dieses Reifens: enormer Vortrieb auch bei zerfahrenem weichem Schneeuntergrund, bei guter Kilometerleistung.
Je eckiger die angelieferte Karkasse ist, umso mehr "Gespannreifen" bekommt man. Aus einem runden Motorradreifen kann auch kein Runderneuerer einen eckigen reifen zaubern.
Versand zum Reifen
hinschicken: Innerhalb Deutschlands sehr gut und günstig als : Hermes
Paket. Ein Reifen macht ein Gurtmaß von ca. 60..70 cm. Entspricht
5,90 €
incl. Versicherung und Sendungsverfolgung im Internet). Der
Paketschein wird mit Klebeband einfach an den Reifen rangeklebt - das
reicht.
Kontakt, aus einem Forenbeitrag:
***
Reifencenter Hofdmann GmbH
Aselerstraße 8
D-26409 Wittmund
Tel.: +49-4462 - 9494-01
Fax.: +49-4462 - 1722
Herr Stolle-Fusari ist unser Ansprechpartner.
stolle-fusari@hofdmann.de
Telefon: +49-4462-949444
Firma: http://www.hofdmann.de/index.php?content=impressum&p=8
Herr Stolle-Fusari bestätigte mir in einem sehr netten Telefonat, daß sie die Immlerfertigung übernommen haben. Der Betrieb ist wohl wesentlich größer (55 Mitarbeiter) und macht hauptsächlich LKW-Reifen-Runderneuerungen.
Sie bieten neben diversen Crossprofilen, auch die für uns interessanten Haaka- und das Profil Nokian ST21 an. Seinen Angaben zufolge sind die Reifen nur für´s Gespann, für Solomaschinen machen sie nichts (obwohl man einen "Gespannreifen" natürlich auch auf der Solo aufziehen kann).
Die Bearbeitungszeit beträgt, je nach Auftragslage, bis zu 5 AT (Arbeitstage), gewöhnlich aber wesentlich weniger. Mit Hin- und Rückversand kann das also im ungünstigsten Fall bis zu 2 Wochen dauern.
Die Preise lehnen sich an die Immlerpreise an, liegen also zwischen 110,00 bis 170,00€, je nach Reifengröße und -breite, innerhalb Deutschland zuzüglich 5,00€ Versand, ab zwei Reifen versandkostenfrei.
***
Luftdruck
Im Normalbetrieb Standardreifendruck verwenden, eher auf der weicheren Seite weil der Gummi eh kalt ist. Wenns rutschig ist senkt man den Luftdruck ab, also erst am Berg normalerweise. Wie weit man absenken kann hängt von vielen Faktoren ab. Die Gefahr besteht dass der Reifen auf der Felge wandert und das Ventil abreisst. Enduros haben deshalb fallweise Reifenhalter die den Mantel auf der Felge festklemmen (Yamaha XTs beispielsweise). Da kann man auch noch mit 0,8 fahren. Ich würde ohne Reifenhalter nicht unter 1,2 gehen und nur wenn ich einen Reserveschlauch im Gepäck habe, und das Ventil nicht gegen die Felge gekontert ist. Hin und wieder schauen ob es schief steht, dann wird es gefährlich. Es schadet auch nichts, eine Luftpumpe und ein Manometer dabeizuhaben, um den Luftdruck später wieder zu erhöhen.
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Barum S9 mit Spikes
aber am Ende ...
Spikebohrer selbstgemacht: Tiefenanschlag von Lusterklemme
Schraubspike
"MaxiGrip" in der GROSSEN Version
BEST GRIP Schraubspikes |
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Spikes
Winterfilmchen - Schraubspikes auf einer BMW F800GS solo
Zum Thema Spikes
in Deutschland (aus der Gespannzeitung):
Können Sie mir
eine Adresse nennen, wo ich Spikes in meine Reifen bekomme?
Da Einsatzfahrzeuge
(Krankenwagen, Polizei) nach wie vor mit Spikes fahren dürfen, gibt
es auch noch Reifenhändler, die Pneus damit ausrüsten. Die Firma
Tip-Top Stahlgruber in München vertreibt Spikes und -schußgeräte.
Vertreter dieser Firma für Nordrhein-Westfalen ist die Fa. Schlatmann
in Dortmund (Tel. 0231/ 820005), die sicher einen Reifenhändler in
Ihrer Nähe nennen kann, der noch Reifen mit Spikes versieht.
In Österreich
Hier sind Spikes nach
wie vor erlaubt (zumindest bei mehrspurigen Kraftwagen unter 3500 kg),
aber unter untenstehenden Voraussetzungen. Die Bestimmungen stehen im
Gesetz (KDV
unter §4) , wobei hier wieder mal nur von PKW, Kraftwagen und
Krafträdern die Rede ist. Dass es auch zB mehrspurige Krafträder
mit PKW-Bereifung gibt, ist dem Gesetzgeber wurscht. Alles also auch ein
wenig Auslegungssache und noch nicht ausjudiziert. Normalerweise ist die
Gendarmerie aber vernünftigen Argumenten zugänglich.
- Es gibt eine zeitliche
Einschränkung, die man beim Automobilclub erfragen kann, oder im
KDV nachlesen.
- Bei montierten
Spikes gelten geringere Geschwindigkeitsbegrenzungen
- Es müssen
laut Gesetz auf allen Rädern Spikereifen montiert sein
- Montierte Spikereifen
müssen am Fahrzeugheck durch einen Aufkleber kenntlich gemacht
werden
- Offiziell gilt
selbermachen nicht. Spikereifen müssen schon ab Werk dafür
vorgesehen sein, also streng genommen sind sie nur auf Gespannen mit
PKW-Bereifung verwendbar.
Unsere Erfahrung: Bei Solomaschinen vorne und hinten montiert, kann im Winter auf der Straße mit wesentlich geringerer Rutschgefahr gefahren werden. Helfen tut das bei Eis und sehr fester glattgefahrener Schneefahrbahn - aber nur wenig im Schnee.
Selbermachen:
Reifen mit entsprechender Profiltiefe vorausgesetzt, können normale Autospikes verwendet werden. Mit Schussmaschinen habe ich inzwischen gute Erfahrungen gemacht (die gibt es elektrisch und pneumatisch), sonst kann man sie auch mit einer Spitzzange reinwürgen in die man eine Führungsnut gefeilt hat.
Geeignet sind die kürzesten PKW-Spikes mit 11 mm Einsetztiefe. Das Loch bohrt man mit einem Forstnerbohrer (mit Zentrierspitze) und Bohrmaschine mit Tiefenanschlag (!) (4mm-Bohrer -3,5 geht auch-, so tief wie der Spike lang ist), und die entfetteten Spikes (Aceton) mit der Zange einbringen. Man kann vorher etwas Sikaflex 252 ins Loch einbringen (höllischer Industriekleber, schwarz, aus der Kartusche. Zu beziehen über Farbenhandel oder Industriebedarf).
Wenn man eine Spikepistole hat (Druckluft) kann man auch kleiner vorbohren, hier sollen 2,5 mm reichen. Nicht zu nah am Rand des Stollens, sonst spaltet es ihn. 10 mm Abstand wären gut. Wie bei Autoreifen werden auch bei Gespannreifen die Spikes am Rand gesetzt. Hier ein Avon Sidecar Triple Duty:
Die Richtlinien sagen übrigens dass zwischen Spike und Karkasse noch 1 mm Gummi sein muss, und dass maximal 130 Stück Spikes pro (Auto-) Rad zulässig sind. Und dass Spikes zwischen 1 und 1,5 mm über die Lauffläche ragen sollen/dürfen.
Die benötigte Anzahl der Spikes richtet sich nach der Profilierung des Reifens (Stollenzahl). Üblicherweise werden 2 parallele Reihen gesetzt. Der Nokian von Immler hat bei 19 Zoll etwa 60 Profilblöcke, benötigt also 120 Spikes. Der Heidenau Malte (19 Zoll) kommt bei sparsamer Bestückung mit 54 Stück aus (2 Reigen, in den großen Stollen).
Ein Solomotorrad ist damit auch auf der Straße noch fahrbar. Natürlich mit weniger Haftung auf Asphalt (Bremsweg, Schräglage ...)! Auf Eis oder festfgefahrener Schneefahrbahn hilfreich, helfen Spikes kaum wenn der Schnee etwas tiefer wird.
Als derzeit wohl variabelste Möglichkeit gibt es Schraubspikes, hier führen zwei Systeme:
- "MaxiGrip" - früher bei Vonblon. [Artikel] mit 4-mm-Sechskantkopf
HM11: Vorgesehen für kleinere ATVs, kleine Cross-/Enduro-Motorräder und Gartenmaschinen. Wird gern für Schuhe und Stiefel verwendet. Der Spike ist 11 mm lang und erfordert einen Gummistollen von 10 mm. Verpackungen mit 150, 100 und 24 Stück.
HM15:Vorgesehen für mittelgroße ATVs, Cross-/Enduro-Motorräder, Motorschlitten und kleine Arbeitsmaschinen (Kompaktlader, Gartentraktoren). Der Spike ist 15 mm lang und erfordert einen Gummistollen von mindestens 14 mm. Lässt sich auch gut in vorgebohrten Löchern von Kettensätzen montieren. Verpackungen mit 200,150 und 100 Stück"
Empfohlen: Spikeslänge minus 1 = erforderliche Profiltiefe, bei HM 11 also 10 mm. Unter den 10 mm kommen ja noch 2 bis 4 mm Reifencord und erst dann die Karkasse.
Hier die PDF-Seite aus dem Katalog 2011.
Die Kosten für HM11, 100 Stück inklusive Werkzeug und Versand innerhalb Österreichs, lagen bei 65 Euro.
Im Nachbau (oder direkt ab Werk?) auf Amazon erhältlich als
Fahrrad Spikes 100 PCS, Schneeketten 255 55 18 Spikes Schrauben Reifen von Elerose - um 12,99 für 100 Stück.
- "BEST GRIP" Schraubspikes mit Spezialkopf (eigenes Werkzeug erforderlich)
bei Touratech oder aktuell bei Vonblon
Eine weitere Bezugsquelle mit maximaler Auswahl von BEST GRIP Schraubspikes ist Butzner Reifenhandel:
www.butzner.de/spikes.html
Die BEST GRIP Schraubspikes gibt es passend für Profiltiefen ab 5 (!) Millimeter.
ACHTUNG!
Billige Schraubspikes-Angebote von Aliexpress, Amazon, Ebay etc sind oft für Wanderer oder Radfahrer und nicht mit Hartmetall bestückt. Die können am Motorrad nach einigen Kilometern weggeschliffen sein.
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Eisschrauben
Kold Kutter-Eisschrauben aus USA oder Ice Screws ATV Quad (Ebay-Suchbegriff) in der Größe 1/2 " taugen ausgesprochen gut als Nothelfer auf Eis und Schnee. Eine Teilnahme am Tauerntreffen funktioniert damit erprobterweise - wenn man einen Akkuschrauber dabei hat und genug Profil am Reifen (10 mm mindestens!)!
Direkt in den Reifen schrauben, ohne Vorbohren. Nicht verkleben, wenn man sie wieder rausschrauben möchte.
Eingeschraubt werden die direkt mit einem Bithalter.
Als weitere getestete Möglichkeit (Suchbegriff!)
Fassadenbauschrauben A2-Edelstahl 6,5 x 16 mit 16 mm Dichtscheibe
Auf öffentlichen Straßen legal oder auf Asphalt fahrbar ist das nicht!
Bezugsquelle in Österreich
Der Ebay-Händler mxstore2017 hat auch ein Ladengeschäft.
Nicht immer sind die Eisschrauben lagernd, dafür in der Nähe des Tauerntreffens:
https://forum.motorang.com/viewtopic.php?f=4&t=10376&p=185154&hilit=wipplinger#p185154
Am besten Termin vereinbaren zur Abholung! Bilder links vergrößern bei Klick
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Schneeketten
Zum wirklich spaßigen Winterfahren sind Schneeketten nützlich,
und sowohl für Solomaschinen als auch Gespanne erlaubt.
Gesetzeslage
in Österreich: Das Verkehrsschild "Schneeketten vorgeschrieben"
gilt laut Auskunft von ÖAMTC und einem Gesetzeskundigen nur für
Kraftwagen, also nicht für Solo- oder Gespannmotorräder. Was
nicht heißt dass die Dinger nicht fallweise notwendig wären
...
Auf Russengespanne
passen viele normale Ringmatic-Ketten, oder alte Normalketten von zB 2CV.
Auch fürs Selberbauen gibt es Möglichkeiten. Voraussetzung ist
immer ausreichend Platz zu Kotblech, Schwinge, Bremssattel und Kette/Kardan.
Material holt man sich am besten vom Schneekettenhersteller, oder von
alten Schneeketten (Schrott, Flohmarkt). Die sind nämlich gehärtet.
Notfalls geht auch sogenannte "Panzerkette" vom Baumarkt, der
Begriff bezieht sich aber nur auf die Form der Kettenglieder.
Sonderanfertigung
von Schneeketten für Fahrzeuge aller Art
macht
Firma
Hubert Staudacher
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Meine selbergebaute
MZ-Kette |
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Im Einsatz.
Die 22 Prozent Schneefahrbahn sind dann auch problemlos.
Wurde aus
PEWAG Kettenmaterial gebastelt, ungehärtet. Ich hatte das Glück,
einen PEWAG-Mitarbeiter kennenzulernen, der mir Material aus der Restekiste
geben konnte samt Verbindungsgliedern,
außerdem
die notwendigen Spannfedern verkaufte und die Kette zum Schluss noch gehärtet
hat.
Da liegt der PLAN.
Die hält jetzt
schon viele Winter. Blöd nur, dass ich sie passend zu meinem Standardreifen
Barum S9 16 × 3,50 gemacht habe, den es nicht mehr gibt.
Für die Runderneuerten
sind sie ums Arschlecken zu kurz ...
Hinweis: Schneeketten sind für grobstollige Crossreifen nicht geeignet. Die Kette legt sich zwischen die Stollen und greift nicht, oder verhakt sich beim Auflegen, lässt sich nicht nachspannen, aber lockert sich dadurch alle paar Meter. Ich rate zu einem runderneuerten Winterprofil, siehe unter "Reifen".
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Noch eine Idee sind Kurzketten, im Selbstbau. Als Anfahrthilfe OK, aber Gefahr der Speichenbeschädigung und keine Seitenführung:
Die abgebildete Lösung war auf einem Ersatzrad montiert und anzunehmenderweise daheim schon bei halb abgelassener Luft montiert und dann aufgepumpt worden. Außerdem verhindert ein Formteil, dass es die Kette seitlich vom Reifen zieht.
Nicht empfohlene Varianten:
Warnen möchte ich daher vor längeren Fahrten mit folgenden oder ähnlichen Konstruktionen, die wir bei jedem Tauerntreffen im Dutzend auf der Strecke vorfinden - verloren, gebrochen.
Nicht nur bieten sie keinerlei Seitenführung beim Lenken oder Bremsen, auch ziehen die Seitenkräfte viele Basteleien seitlich von der Lauffläche des Reifens. Manche zerstören dabei auch noch Teile des Motorrads: Schutzblech, Reifenventil, Kennzeichen, Bremssattel, Bremsanker, Kettenschutz ... Kettenstücke mit Kabelbindern:
Kettenstücke mit Spanngurten:
Wenig wirkungsvoll bei eisigem oder sehr hartem Untergrund sind weiche Hilfen wie der berühmte Kälberstrick, oder Gurte oder Kabelbinder OHNE Metall auf der Lauffläche:
Legt man die Gurte mit der Schnalle nach unten auf, sind sie etwas wirksamer, aber nicht sehr lange. Eigentlich nur ganz kurz.
Sehr mühsam aufzulegen, aber im Endeffekt recht haltbar ist die Zickzackkette: die gehärtete Kette wird von langen Federstahlbügeln oder Blechlaschen in Position gehalten. Dadurch trägt sie seitlich sehr wenig auf, bietet Seitenführung, rumpelt kaum beim Fahren, und durch die steife Befestigung zieht es sie nicht seitlich vom Rad. Wenn man allerdings die Einhängpunkte der Bügel mit einer Kette verbinden würde, hätte man schon eine richtige Scheekette, die sich in 5 Minuten auflegen lässt. So dauert es eher eine halbe Stunde pro Rad.
Schneller aufgelegt, aber mit Schäden an Felge und Speichen verbunden ist eine Wickelkette:
Am Tauerntreffen NICHT funktioniert hat auch das Blumtec-System sowie Haftspray oder mit Bremsenreiniger gesäuberte Reifen. Und auch andere Klauen und Anfahrhilfen:
Teilweise funktioniert hat das System der Michelin Textilschneeketten Easy Grip, allerdings ist mit erhöhtem Verschleiß zu rechnen ...
Empfohlene Varianten: Meistens kann auch eine normale Autokette passend gemacht werden, im einfachsten Fall die zu lange Spannkette durch ein Stahlseil ersetzen oder mit Spanngurt zwischen die Speichen ziehen. Hier noch ein Bild dazu (19 Zoll). :
Für 16 Zoll: Aus dem MZ-Forum: ...so nun kann ich offiziell bestätigen, daß Schneeketten in der Größe 155-12 bzw. 145-13 ohne Änderungen auf mein 3.25-16 Zoll Hinterrad der TS 250 passen.Für 4.00-18: Nanno schreibt: Die 15" Ketten vom Käfer bzw. die 14" Ketten für den Golf passen mit minimalen Anpassungen.Für 4.00-19: Hier passen Ketten für 2CV (Ente), also für 125-15 bzw. 135-15.
Probleme machen meistens die (klobigen) Spannmechanismen. Die muss man dann nach "innen" zwischen die Speichen ziehen.
Wenn man die Kette anpassen will, sollte man nur bedenken dass die Kettenglieder gehärtet sind. Alles, was seitlich am Reifen liegt, kann durch anderes Material ersetzt werden, die Laufglieder selbst sollten aber original belassen werden.
Das geht bei einem 16-Zöller (MZ) genauso wie bei einem russischen 19-Zöller. Also haltet am Sperrmüll oder Flohmarkt Ausschau nach alten Schneeketten ...
Aus dem XT600-Forum stammt eine sehr schöne Anleitung von einem KTM-Fahrer der sich eine Ringmatic zurechtgeschnitzt hat.
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Der
Guzzi-Fränky hat für seine Winter-MZ Ketten gebastelt und das
freudlicherweise dokumentiert:
Die
Ketten waren normale alte Kreuzspurketten (ohne großen Spannring)
vom Sperrmüll. Passend für 195-15 und viele andere Größen.
Sie waren offen und mit je einer Spannkette an der Aussenseite versehen.
Diese Spannkette wollte ich auf jeden Fall NICHT mitverwenden.
An meinem TS 250er Rad mit 3.50-16 Originalbereifung nahm ich Mass. Von
der Breite her musste ich von der Mitte her gesehen 3 Glieder je Seite
entfernen. Dies machte ich mit einem "guten" Bolzenschneider,
der muss sein, da die Glieder der Lauffläche gehärtet sind.
(Anmerkung von motorang: Flex mit Millimeterscheibe geht auch, und immer
schön außen kürzen und nicht auf der Laufffläche
...)
Die
Kette übers Rad gelegt und man hat die nötige Länge. Jetzt
die Kette am Boden ausbreiten und die einzelnen Kettenkreuzelemente (doppel
Y Form) gleichmäßig auf die Länge der Gesamtkette verteilen.
Durch aufbiegen der Verbindungsglieder am Schraubstock mit gutem Schraubenzieher
ist das ruckzuck gemacht. Nach versetzen diese Glieder mit einer Wasserpumpenzange
wieder verschliessen.
An
der Aussenkette musste ich nur ein Glied aufsägen und verschweissen.
Ich
habe die Aussenkette auf der rechten Seite (Kettenkasten) ein Glied kürzer
gelassen als rechts, dadurch sitzt die Kette dort (engste Stelle) sehr
stramm.
Das
Spannen geschieht mit zwei Gummis aus dem Sanitärhandel (120mm Durchmesser)
nur auf der linken Seite - die Kette bleibt mittig, da ja nur links gespannt
wird. Als Haken für die Gummis fungieren aufgesägte, übrig
gebliebene Glieder der Aussenkette. Nach 30m Fahren die Kette auf der
linken Seite um ein Glied nachspannen und fertig ...
Maße:
Aussenkette Länge rechts 137cm , Aussenkette links Länge 139,5
cm
Glieder Aussenkette 3cm lang, gehärtete Innenglieder 2cm lang
Gruss
Fränky
(Anmerkung
von motorang: lieber eine Spur länger machen, dann passt die Kette
auch auf etwas größere Reifen ...)
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Stefenle hat 2011 für seine Immler Hakaa (3,50-19) Auto-Schneeketten adaptiert:
Verwendet wurde eine Auto-Schneekette für Reifengröße 195/60-15:
Die Kette ist für meinen vorderen Immler 3,50-19 etwas zu groß. Eine 3/4 Stunde später habe ich je ein Glied der Kette verkürzt nur durch umhängen: Haken aufbiegen, umhängen, wieder zubiegen. Fertig - Spezialwerkzeug ist mit auf dem linken Foto!
Also von dieser Kettengröße ausgehend, sollte ein Vorderrad in 19 Zoll und ein Hinterrad 17 oder 18 Zoll zu bestücken sein. Wie´s aussieht alles ohne Schweißen, evtl. flexen zum Entfernen der übrigen Kettenglieder.
Kostenpunkt 27,95 Teuronen pro Paar inkl. Versand über www.reifensuche.com Lieferzeit knapp eine Woche wg. Vorkasseüberweisung
Da müssen die Schraubenköpfe noch schlanker werden:
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Gilsterhobel
Im Buch
"So fährt man Motorrad von Ernst Leverkus (Klacks) wird
dieses Gerät genau beschrieben. Man schneidet damit zusätzliche
Lamellen in das Profil des Reifens.
Es finden sich dazu
recht wenig Informationen, deshalb hab ich mal eine eigene Seite dazu
angelegt - die Gilsterhobelseite.
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Kann passieren: gefrorenes
Bier. |
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Zelten
Auf Wintertreffen manchmal notwendig und gar nicht so abwegig, ein ordentliches
Zelt vorausgesetzt ist es sogar wirklich schön.
Tipps:
- Bei großen
Wintertreffen eine alte Plane drüberspannen wegen Funkenflug und
evt. Feuerwerkskörpern. Außerdem machts etwas wärmer
im Zelt.
- Eine Kerzenlaterne
nachts ins Zelt gehängt hebt die Lufttemperatur über den Gefrierpunkt.
Experimente mit Kochern aller Art sollten unterlassen werden - zu gefährlich.
- Zelt innen mit
einer Decke auslegen. So alukaschierte Picknickdecke vom Diskonter funktioniert
super.
- Wenn kein guter
Winterschlafsack vorhanden ist, kann man zwei normale ineinander verwenden.
Der schlechtere außen, der bessere innen. Innen kann auch Daune
sein, außen muss Kunstfaser sein wegen Kondenswasser.
- Zwei Isomatten
aufeinander, am besten Therm-a-Rest auf Schaumstoff (Evazote ist toll).
Die Matte kann nicht verrutschen wenn man sie zwischen inneren und äußeren
Schlafsack steckt. Oder eine dicke (!) Evazote alleine. Luftmatratze
taugt wenig weil da drin kalte Luft zirkuliert. Wenn dann Downmat oder
eine Therm-Matte mit Schaumstoff drin ...
- Wasserflasche ins
Zelt, eventuell sogar in den Schlafsack. Friert sonst ein ... Oder oben
im Zelt aufgehängt, dort ist die Luft am wärmsten (siehe oberhalb:
Kerzenlaterne). Oder
Wasser in Thermosflasche aufbewahren, in Wassersack als Wärmeflasche
in den Schlafsack mitnehmen, oder über Nacht im Kochtopf lagern
und morgens gleich loskochen (Eis oder nicht).
- Wer seinen Kaffee
gerne mit Milch trinkt sollte bedenken dass Milch auch einfriert. Wenn
Du den Tetrapack also nicht aufschneiden und die Milch in Stücke
zerhacken willst, oder selbigen im Wasserbad auftauen, dann solltest
Du die Verwendung von Instant-Cappuccino-Pulver erwägen ...
- Bier NICHT in Glasflaschen
transportieren. Dosen sind ungefährlicher. Die verbeult es nur
wenn das Bier gefriert ...
- Butan-Gaskocher
funktionieren nicht gut wenn es ordentlich kalt ist, Spirituskocher
ebenso. In beiden Fällen ist die Temperatur zu gering dass der
flüssige Brennstoff verdampft. Also: vorwärmen bzw. spezielle
Propangasmischung nehmen!
Oder besser gleich Benzin verwenden. Da gibt es auch gute, günstige
Kocher, die für den Wintereinsatz alle geeignet sind. Siehe meine
Benzinkocherseite. Übrigens
gilt das auch für das Vorheizmedium und Feuerzeuge.
Übrigens
als Faustregel: Flüssigkeiten frieren bei Alkoholgehalt/2.
Bier also etwa bei minus 3-4 Grad, Wein bei minus 6-7 Grad, Schnaps
...
Milch je nach Fettgehalt - je fetter desto später frierts - aber
etwa vergleichbar mit Bier.
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Hässlich wie
die Nacht, ausgeblichen und eigentlich am Ende:
meine oft umgebauten und verbesserten Hein Gericke-Lenkerstulpen ...
Schaut dann so aus:
Dort kriegt
man übrigens auch Reifen.
Volker
Schmidt schrieb mir ein nettes Email: Hallo, Ich habe da noch eine
Anregung zum Thema Lenkerstulpen:
Aus
einem Stück Isomatte und etwas Panzerband kann man in zehn Minuten
hervorragende Handschützer basteln. Isomatte ist steif genug und
gut zu verarbeiten. Darauf achten, das genug Platz für Kupplungs
& Bremshebel bleibt, damit der Fahrtwind
die Stulpen nach hinten biegt und die Kupplung schleifen lässt:
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Lenkerstulpen,
Kniedecken
Lenkerstulpen sind ein Muss! Und eventuell zusätzlich eine
Griffheizung innen drin, die ist aber oft gar nicht mehr nötig.
Ohne Stulpen haben die Fingerchen nur mit sehr klobigen Handschuhen eine
Chance.
Griffprotektoren von Enduros helfen alleine nicht viel, sind aber innerhalb
der Stulpen angenehm weil sie Platz schaffen.
Gibts auf Teilemärkten, im Zubehörhandel und selbergemacht.
Und in Österreich beim Motocross-Ausrüster Auner. International kann man suchen nach "
pogies" oder nach " Bar Mitts "
(Fell-)Futter ist
nutzlos, weil die Dinger eh nicht eng anliegen. Im Gegenteil störend,
weil es irgendwann nass wird und steif friert. Original war in meinen Hein-Gericke-Stulpen
auch Futter drin, so Fellimitat, das hab ich bald rausgeschnitten und
entsorgt.
Wichtige Punkte beim Selbstbau:
- Winddicht (das
ist der Hauptnutzen der Stulpen, die nehmen den kalten Fahrtwind weg)
- Stulpe lang genug
(ruhig bis Mitte Unterarm), damits nicht beim Handgelenk reinzieht
- halbwegs steif,
damit man problemlos reinschlüpfen kann und sich nicht verfängt.
Eventuell Öffnung mit Draht versteifen.
- Platz genug in
der Stulpe zum Gasgeben und schalten
Ich zieh dann darin
Langlaufhandschuhe an (warm, weich, Fleece)
Kaufen: zB beim Gericke von Oxford.
Oder die guten Bagster-Teile
hier: G & N
In Österreich:
Fa. Auner führt fallweise die guten
GIVI-Lenkerstulpen, in Deutschland
bei POLO erhältlich. Da stören nur die Gummizüge am Eingriff
und das Fell innendrin, lässt sich beides flott mit einer Schere
entfernen ...
Hier gibts klassische
in (Kunst-) Leder: DUMCKE.DE
State
of the art sind die italienischen Rollerstulpen von Tucano Urbano.
Sind eigentlich Rollerzubehör und auch meist in Rollershops zu bekommen,
z.B. hier: WMS
online
Forenbeitrag zu GIVI Lenkerstulpen
Für Selberbauer:
Ich hab mal recht brauchbare Stulpen in Istanbul gekauft. Die verwenden
dort die Motorradboten mit ihren MZs. Bilder gibts HIER
und HIER.
Nur zu kurz
sind sie (zieht beim Handgelenk rein). Auf einem Bild ist auch ein handelsüblicher
Meterstab beigelegt wegen Maßstäblichkeit (ausgeklappt auf
100/40 cm). Einen Bauplan im Format
A3 gibts auch (115 kB). Eher eine Spur größer schneidern
...
Hier eine Anleitung
bei Miraculis für MZ-Lenkerstulpen: LINK und dann dem Link zu "Handschützer" folgen.
Viel Spaß beim Basteln. Ich würde LKW-Plane nehmen.
Da noch eine Anregung
von Jochen, die entsprechenden Stiefel gibts um kleines Geld bei Recon,
siehe Kleidung und Schuhe:
Eigenbau ist auch aus Isomatte und Klebeband möglich. Richard aus NL hatte damit angefangen, wir nennen seine Konstruktion scherzhaft "Vogelhäuschen":
Hier gibt es eine Bauanleitung im Dreiradlerforum.
Stefenles Version treibt die Vogelhäuschen-Idee auf die Spitze:
Nattes hat sich auch etwas gebaut:
Kniedecken sind was für Langstreckenfahrer. Gut wenn leicht abnehmbar, weil
die Dinger schnell mal im Weg sind (beim Turnen).
Die guten Bagster-Teile
gibt es hier: G & N
In Motorrad-Gespanne Heft 8 und 29 gab es eine Bauanleitung
zum Selberschneidern.
Erfahrungen von Klüber
zu diesem Thema (decken sich mit meinen):
Was man wissen
muss: gekaufte Kniedecken haben oft (aus unerfindlichen Gründen)
ein Futter.
Im Winter war die Decke ja einfach genial, gegen Schnee und die Kälte,
aber für Regenwetter ist sie völlig ungeeignet: Das Wasser kommt
nach
einer Weile Regenfahrt (ca. 10 Min) durch die Nähte, um dort von
dem
extrem Hydrophilen Futter aufgesaugt zu werden. Entsprechend kann man
sehen, wie sich das Wasser von den Nähten ausgehend in das gesamte
Futter verteilt (nach ca 20 Minuten ist sie voll).
Das Futter wiederum
scheint ein genialer Wasserspeicher zu sein, es
hat drei Tage gedauert, bis die Unterseite der Decke draußen am
Motorrad wieder getrocknet war.
So gesehen ist
die Kniedecke vieleicht eher für Saharaausfahrten
geeignet: Als Beinkühler und Wasserspeicher für den Notfall.
Meine
Decke ist jedenfalls bei der letzten Regenfahrt rund 2 Kilo schwerer
geworden.
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Hier sind die beiden
Nähte gezeigt.
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Helmmaske
Eine warme Helmmaske ist was Feines.
Ich hab mir beim Tchibo eine 4-Euro-Sturmhaube
gekauft (kann man auch bei tchibo.de bzw. tchibo.at online bestellen).
Die ist günstig,
gute Qualität, Fleece, aber hat oben einen Zug mit Tanka-Verschluss
- der stört im Helm. Ich hab halt eine Viertelstunde Arbeit investiert.
Schnipp schnapp näh
fertig.
Ein Helfer der einem
die Schnitte anzeichnet oder absteckt (während man die Haube auf
dem Kopf hat) ist nicht verkehrt.
Oder
die warme Sturmhaube bei Globetrotter:
Artikelnummer
ez_4756101010
Meru Technostretch Facemask Unisex
dickes Stretchmaterial, innen fleecig außen glatt, recht winddicht,
Synthetik, 12 Euronen. Kann man ähnlich auch von Dainese kaufen um
schlappe 25,-
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Bild ist von der
CLS-Website (danke)
Heizpatronen des
Coolride-Systems
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Griffheizung
Kann man im Zubehörhandel kaufen, ausgesprochen angenehm! Kalte
Finger sind sonst fast nicht mehr warm zu bekommen. Sehr zufrieden war
ich mit den Griffen von Daytona "Hot Grip", die um etwa 50 Euro
zu haben waren /Gericke): halten seit 1986 auf der Tenere, mit zwei Heizstufen.
Ich habe sie am Standlicht angeschlossen.
Im Winter sind die
Dinger wirklich gut in den Lenkerstulpen. Am besten fährt man dazu
eher dünne Handschuhe, damit die Wärme zu den Fingern kommt
...
Übrigens werden
diese Griffe auch im perfektesten Heizgriffsystem verbaut:
CLS Heat (automatische
Temperaturregelung)
Und
für 6-Volt-Fans: Selberbauen !
Hier der Link zu Philip
Herzogs Seite:
Selbstbau eines stufenlosen
Reglers für Heizgriffe.
Und zum Schluss das
Beste:
Lenkerheizpatronen von Coolride (Mark
Peter)
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Selbergebaut:
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Visierheizung
und Atemabweiser
Visierheizung kann man für ältere BMW-Helme kaufen, oder man kauft sich einen neuen Snowmobil-Helm beim Georg D, oder man kann sowas auch selbermachen.
Hilft gegen erfrorene Nase und innen beschlagenes oder gar vereistes Visier/Brille.
Ansonsten muss man öfter mit leicht geöffnetem Visier fahren,
und das ist kein Spaß.
Kurzbeschreibung für Eigenbau (für Fahrer von 6V-Motorrädern
die einzige Option ...) hab ich aus einer Motorrad-FAQ geklaut; selber
gebaut hab ich so was für meine MZ (18 Watt), es funktioniert also.
Wenn die Heizung läuft, kann man selbst bei -10 Grad während
der Fahrt innen aufs Visier hauchen, in einer Sekunde ist der Beschlag
wieder weg :-)!
Heizvisier (Verfasser
leider nicht mehr feststellbar)
Im Prinzip einfach: Visier ausbauen und so bohren, dass sich
im Sichtfeld ein Draht Maeanderfoermig durch das Visier faedeln laesst
( die Loecher moeglichst nur unwesentlich groesser als der Drahtdurchmesser
). Mit einem Lineal die zu erwartende Laenge Draht ausmessen. Die Heizleistung
bei Dauerbetrieb sollte so zwischen 20 und 40 Watt liegen( bei mir waren
15 Watt etwas zu wenig ). Dann kann man ausrechnen was fuer einen Widerstand
(R) der Draht haben muss. Die notwendigen Formeln sind Spannung = Widerstand
mal Strom, Leistung (P) = Spannung (U) mal Strom (I). Als Beispiel fuer
20 Watt heisst das 20 Watt = 12Volt mal 1.6 Ampere und 12 Volt = 7.5 Ohm
mal 1.6 Ampere. Du brauchst also einen Draht der bei der notwendigen Laenge
einen Widerstand von 7.5 Ohm hat. Widerstandsdraht ( und um den geht es
hier ) wird in Ohm pro Metern angegeben. Also das ganz umrechnen und in
den naechsten GUTEN Elektronikladen gehen und Draht kaufen. Den Anschluss
habe ich dann mit einer Cinchbuchse gemacht, die mit ein wenig Silikon
am Visierbuegel angeklebt wird. Der Rest ist ein Stueck Spiralkabel mit
Cinchstecker und Stecker fuer Bordnetzanschluss.
Übrigens: Heizzubehör
für 12V ist an 6V nicht gut betreibbar - hat dann nur noch ein Viertel
der Leistung. Das gilt auch für die Heizgriffe, ebenso Sitzheizung
etc.
6V-Zubehör benötigt - damits gleich heiß wird - nur 1/4
des Widerstandes!
Kurzformel für die Leistung: P = Uhoch2/R
Mit Bildchen findet
man so was hier:
http://www.motorroller-info.de
oder hier:
http://www.savalenrally.eu/files/Visierheizung.pdf
Und auch hier:
http://home.t-online.de/home/gvongehr/aller/tips/tips.htm
Oder, wenn's wer hat:
in der Ausgabe 12 der Zeitschrift "Motorrad-Gespanne"
Meine persönlichen Tips:
- Rahmenbauweise: Ich habe früher immer ein Visier geopfert und auf Heizung umgebaut. Inwzischen habe ich mir einen brillenförmigen Rahmen aus einem altem Visier geschnitten und mit Heizdraht bestückt. Das gesamte Heizelement wird innen aufs Visier geschraubt. Moderne Visiere haben an der Stelle schon passende Löcher zur Pinlock-Befestigung. Ich halte diese Lösung für besser als ein Visier komplett umzubauen, und die Arbeit bei jedem Visierwechsel nochmal zu machen.
Im Sichtfeld befinden sich nur Heizdrähte und kein Trägermaterial, so dass die Sicht kaum eingeschränkt wird.
- Kabel nicht durch die Jacke führen. Stichworte: andere Jacke bzw. Jacke waschen, bzw. Regenkombi anziehen - und Du musst ZWEIMAL anstecken statt nur einmal. Ein freifliegendes Kabel vom Helm direkt zum Mopped funktioniert gut. Weiterer Vorteil: Du kannst den Helm anstecken und mal 2 Minuten am Mopped liegend vorheizen bevor Du ihn aufsetzt - der erste Hauch beschlägt dann nicht sofort das Visier ..
- Kontrollleuchte einbauen. Man merkt nämlich nicht gleich, wenn die Heizung nicht heizt, sondern erst wenns anfängt zu beschlagen. Dann ist man aber eventuell nicht in der Situation das zu korrigieren (Beispielsweise hat man vergessen den Stecker einzustecken, und das lässt sich während der Fahrt nur schlecht korrigieren). Ich hab eine rote LED direkt an der Visierheizung angeschlossen: Strom läuft vom einen Anschluss über LED und Widerstand zum anderen Anschluss. LED leuchtet nur in einer Richtung, also ausprobieren vor dem Löten (in Skizze rot, Klick für größer):
Wert des notwendigen Vorwiderstandes:
http://www.led-treiber.de/html/vorwider ... widerstand
In unserem Fall auf der sicheren Seite gerechnet:
R = (Bordspannung - LEDdurchlassspannung) / LEDbetriebsstrom
Für rote LEDS: ca. 2 Volt und 20 Milliampere (0,02A). Rot ist ideal, weil es die Helligkeitswahrnehmung des Auges nicht stört (also nicht blendet). Ich habe die LED so gedreht, dass sie nach vorne/außen leuchtet. Kontrolle über den Seitenspiegel oder durch vorhalten der Hand so dass man den Widerschein in der Handfläche sieht.
R = (14 - 2)/0,02 = 600 Ohm = 0,6 Kiloohm. Der nächstgrößere Billigwiderstand hat 680 Ohm und ist die Waffe der Wahl. Mehr Widerstand = weniger Helligkeit und längere Lebensdauer.
- Drahtverlauf: Nicht glauben dass so eine Visierheizung stets in Millisekunden freie Sicht schafft. Wenns richtig kalt ist (speziell bei Regen/Schnee) wird es zuerst in der Nähe des Drahtes beschlagfrei. Dann muss man den Kopf so neigen, dass man knapp am Draht vorbeischaut. Das ist bei senkrechten Drähten schwieriger (Augenabstand) bzw. schaut man beim Fahren sehr oft links/rechts/Rüchspiegel, eher selten rauf/runter.
Bei horizontalen Heizdrähten hingegen kann man beschlagfrei von links bis rechts schauen. Der Draht wird straff von Loch zu Loch gespannt wie aufgemalt. Wenn man das dann innen ans runde Visier anlegt, spannt es nochmal extra durch die Wölbung.
- Widerstand: Ich empfehle 7,5 Ohm, das ergibt bei 12-14 Volt Bordspannung 1,8 Ampere Strom und somit etwa 20-25 Watt je nach Lichtmaschinenleistung (Vollgas/Standgas).
10 Ohm ergeben etwa 15 Watt - erfahrungsgemäß zu wenig. Längerer Draht = mehr Widerstand = weniger Stromfluss = weniger Hitze!
Mehr als 20W sollte man nicht verbauen, dann wird es unangenehm warm. Eine stufenlose Regelung würde die Sache perfekt machen, dazu gibt es einen Link beim Thema Griffheizung, oberhalb.
Bei einseitigen Anschlüssen, einem Meter Draht und Sichtfeld laut Skizze kann man 3x mäandrieren. Sonst halt nur 2 Mäander machen (ca. 80 cm).
Anschluss würde ich seitlich legen wegen Visierdrehpunkt - dort stören die Anschlusskabel am wenigsten.
- Verbindungen: Widerstandsdraht (in Skizze rosa) lässt sich oft NICHT löten. Ich biege eine Öse an jedem Ende und verschraube die Anschlussleitungen direkt damit. Die in der Skizze noch vorhandenen Flachstecker sind zu störanfällig.
- Anschlusskabel: Hier finde ich Lautsprecherkabel mit PVC-Ummantelung ideal, weil es recht flexibel bleibt und sich trotzdem seine Position "merkt" - wenn man es mal richtig hingelegt hat ist Ruhe. Bei "normalen" Kabeln bricht bei tiefen Temperaturen die Isolierung - auch bei Spiralkabeln vom Rasierer und dergleichen. Silikonkabel: zumindest das vom Conrad taugt nicht. Die darin verarbeiteten Litzen sind zu steif, und die Silikonhülle hält mechanisch zu wenig aus.
- Funktionstests:
1) Geht das innen draufgebaute Heizelement beim Öffnen des Visiers an der oberen Helmkante vorbei?
2) Wohin legt sich das Zuviel an Kabel - das das Öffnen des Visiers erlaubt - beim Schließen des Visiers oder des Kinnteils vom Klapphelm? Wenn man das Kabel mit dem Visier einzwickt zieht es gewaltig!
- Stecker: Du WIRST irgendwann vergessen, den Helm abzustecken. Beim Absteigen und weggehen "fängt" einen dann das Kabel. Oder man bleibt mit dem abgesteckten Stecker irgendwo am Motorrad hängen.
Ich habe das Kabel am Visier fix angeschraubt und dann einen guten Meter Kabel dran mit üblicherweise zwei Steckverbindungen:
- In der Hälfte vom Kabel eine Abreißverbindung, die mit einem zweipoligen Hochstromstecker aus dem Modellbau gemacht wird (Stichwort Molex-Stecker). Vergoldet hält länger. Chinchstecker hat sich bei mir nicht bewährt, zu dünne Kontakte, fängt Wasser, und hält es nicht aus wenn man mal draufsteigt.
- Zum Motorrad hin eine DIN-Buchse für 12V. Schön klein, und gibt es preiswert mit Wetterschutzklappe. Die Kontakte sind schön groß und es dauert ein paar Winter bis die wegkorrodiert sind. So anordnen, dass man beim Absteigen den Stecker aus der Buchse zieht. Stecker und Buchse sind unterwegs besser zu warten, wenn die Anschlüsse zum Schrauben sind und nicht zum Löten (Augen auf beim Steckerkauf).
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Atemabweiser aus Klarplastikschlauch. Materialkosten 50 Cent aber extrem wirksam.
Man bläst beim Ausatmen in die mittige Schlauchöffnung, die feuchte Luft wird aus dem Helm geführt. Kann zu Schnee/Eis vorne auf der Jacke führen.
Klick aufs Bild vergrößert ...
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Zusätzlich bringt auch ein Atemabweiser was. Das Ding verhindert, dass die feuchte Atemluft in Richtung Visier/Brille kommt und dort kondensiert, indem sie abgeleitet wird. Funktioniert grob wie ein Taucherschnorchel. Ich hab so was vor zig Jahren mal in einem winzigen Geschäft gekauft und seither nie wieder wo gesehen. Er führte die Luft nach unten, wo sie sich im Winter am dicken Halstuch staute ... Ich hab dann unten einen Schlauch befestigt, der die Atemluft nach hinten unter den Helm wegführt. Wenn es mäßig kalt ist bildet sich das Kondenswasser im Schlauch, wenns wirklich kalt ist bilden sich unterhalb Eiszapfen. Bild siehe links.
Antibeschlagfolie (Fospaic und andere) aus dem Motorradsupermarkt ist besser als nix und funktioniert auch eine Zeit lang - Brillenträgern hilft das aber nix.
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Fahrtechnik
für Gespanne im Schnee
Das wäre ein Thema für viele viele Seiten. Aber am besten man
probierts selber aus. Nur in Kurzfassung also:
- Bremsen: Seitenwagenbremse
sehr empfehlenswert zum Richtung stabilisieren beim Bremsen. Bei Notbremsung
alle Räder blockieren, dadurch Schneekeil und bessere Bremswirkung
- Lenken: Gewicht
aufs Vorderrad (turnen) !
- Beladen: Möglichst
viel Gewicht auf die Maschine und wenig in den Beiwagen, wegen der Traktion.
- Anfahren
bergauf geht einfacher wenn man das Gespann quer zur Steigung stellt
und um den Beiwagen herum anfährt ...
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Vorbereitung
des Motorrads
Das einzige tatsächliche Problem ist das verdammte Streusalz. Besonders
Chrom/Aluflächen und die Speichen leiden sehr darunter. Und fallweise
die Elektrik.
Wie mein Freund Uwe
(Besitzer einer russischen Dnepr MT 11) so schön dichtete:
"Russe und Salz - dann zerfallt's."
Konservieren, heißt
die Devise: an unsichtbaren Stellen (Fahrwerk unten etc) mit Schutzwachs,
Hohlraumversiegelung, Kettenspray, manche nehmen auch Seilbahnfett. Sonst
mit WD-40 zumindest. Und wenn man gefahren ist und das Mopped länger
stehen lassen will: entsalzen (Dampfstrahler), trocknen, mit WD-40 einsprühen,
und eher kühl lagern als in der geheizten Garage. Dort rostet es
aufgrund der höheren Temperatur schneller. Ideal: Tiefgarage (friert
nicht, ist aber kühl).
Gut aber teuer ist
das S100 Zeugs von Scottoiler, das es beispielsweise bei Louis gibt. DER
Spezialtipp kommt aber vom Kollegen Ölbrenner: Lederfett.
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Tesch
Überstiefel
Recon-Überschuh
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Kleidung
Für die Langstrecke von mehreren hundert Kilometer (Anreise zu Wintertreffen)
sollte man sich schon Gedanken machen, das lohnt sich. Die Kleidung ist
idealerweise leicht aber warm und winddicht. Und geräumig (Auf/Absteigen,
Knieschmerzen wenn ständig Druck durch zu enge Hose, Bewegungsfreiheit
für Kettenmontage, Anschieben etc). Und schnelltrocknend, Feuchtigkeit
kommt zum Großteil von innen und kondensiert ...
Sämtliche beheizbare
Kleidung (Stiefel, Nierengurt etc) war mir auf Dauer zu umständlich,
war nicht in 6V erhältlich, zu stromfressend, oder ging bald kaputt.
Es geht aber auch gut ohne sowas, wenn man die richtigen Klamotten und Lenkerstulpen
hat. Eine Griffheizung ist als Zusatz angenehm aber auch nicht unbedingt
nötig.
Bewährt haben
sich Snowboard-Klamotten, oder Overalls für Traktorfahrer
(Baumarkt) unter einer alten Regenkombi.
Leder bietet meist unterhalb zu wenig Platz für wärmende Extraschichten.
Dorthin gehört nämlich zumindest gute Thermounterwäsche,
besser noch Fleece. Und auch der alte dicke Wollpulli bewährt sich
fein, da er Feuchtigkeit speichert und dennoch warm bleibt.
Latzhose empfehlenswert,
es zieht sonst ewig ins Kreuz. Der Schwachpunkt "Frontreißverschluss"
sollte nicht unterschätzt werden, da kann es auch ungut reinblasen.
Ein Stück Isomatte, Schaffell oder notfalls Karton kann helfen.
Darüber Regenklamotten
gegen den allgegenwärtigen Salzschmodder. Ich vertraue hier auf die
sehr gute Tornado-Kombi von FLM, die es bei POLO gibt.
Zwei Tipps dazu: Kapuze wegschneiden und Gummizug auftrennen ... beides
ist überflüssig.
Gefütterte Thermokombis sind OK wenn man sie trocknen kann. Sie WERDEN
innen feucht, und wenn das Futter dann nachts gefriert ist es nicht so
gemütlich ...
Schuhe: Kanadierstiefel
mit herausnehmbarem Filz-Innenschuh halten super warm. Das Original ist
von Sorel oder Kamik, und gibt´s im guten Outdoorhandel, zB bei
www.lauche-maas.de .
Ersatz-Innenschuhe
sind fein und können auch als Schlafsackverbesserer verwendet werden
...
Weil nicht viele Schuhe
wasserdicht sind, empfehlen sich wirklich gute Überschuhe.
Die links oben abgebildete Genialität gab es mal um wenig Geld bei
Bernd
Tesch.
Alternative:
Bundeswehr Regenüberschuhe aus Gummi mit Reißverschluss.
Dahinter ist der Stiefel durchgängig, der Zipp muss also nicht dichten
sondern nur für guten Sitz sorgen. Die Dinger gibts immer wieder mal hier:
http://www.recon-company.com
Recon Company by Ranger Outdoor GmbH Krätzschmar
Zuckerfabrik 2
38259 Salzgitter Bad
Daraus
kann man auch schöne Lenkerstulpen basteln, siehe Lenkerstulpen
Handschuhe
vom Snowboarden sind genial: meist auch mit ordentlichen Stulpen damits
bei den Ärmeln nicht reinzieht.
Auch hier schauen:
G & N
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Stromprobleme
Das leider reichlich verwendete Streusalz bzw. Salzlauge macht unseren Fahrzeugen schwer zu schaffen. Während Korrosionsprobleme an der Mechanik meist etwas auf sich warten lassen und ein Heimkommen nicht verhindern, ist es bei einem Stromproblem sehr schnell aus mit dem Vortrieb.
Hier meine Quintessenz aus 20 Jahren Winterfahrerei:
Kontakte, Schalter, Relais, Verbinder
bringt man am besten in einer geschützten Umgebung unter. Innerhalb des Scheinwerfers ist schon mal besser als außenliegend am Rahmen. Aber um die Batterie herum werden Stecker herstellerseitig meist nur blickgeschützt. Neben der Pflege der Kontakte (Stecker mit Vaseline oder Polfett füllen) empfiehlt es sich, hier wasserdichte Dosen zu verwenden, wie beispielsweise Verteilerdosen aus dem Baubedarf oder Frischhaltedosen mit Tiefkühleignung (beispielsweise Lock & Lock). Dazu Urban, der mit seinem MZ-Gespann "Gompho" regelmäßiger Tauerntreffen-Gast ist:
So schaut das bei mir aus, hab die Powerdynamo Zündung. Alles in der Box. Hatte zu Anfang auch bedenken wegen der Wärme im Sommer, hat sich aber als unbedenklich herrsusgestellt. Fahr ich so seit Jahren als Kabeldurchführungen hab ich ganz normale Gumminöppel genommen. Ich hab möglich wenig Kabelverbinder verbaut. Wenn es mal raus muß macht es zwar etwas mehr Arbeit, weil es aber durch die Fehlerquellen-minimierung nicht zu Fehlern kommt muß es auch nicht raus :-D .
Der große Vorteil dieser Dosen ist auch das ich die Dose durch Heizluftföhn geschmeidug machen kann und somit kleinere Verformungen erzeugen kann um die Dose z.B. zwischen Rahmenrohren anzupassen.
So sah mein offen verbauter Hauptschalter nach 10 Tagen Einsatz aus:
Natürlich war er vernietet und innen ungeschmiert, und der Blick hinein erst daheim nach Ausbohren der Nieten möglich. Bordspannung war noch voll da, aber der Stromfluss ließ stark zu wünschen übrig. Und das bei Schneesturmwetter - bei Zuschalten der 15W-Visierheizung habe ich die halbe Lichtstärke am Scheinwerfer verloren... inzwischen lebt der Hauptschalter in einer Dose UND ist verschraubt statt vernietet.
Eine gute Schalterbauform für Zusatzinstrumente und dergleichen ist der einfache grobe Kippschalter, den es um kleines Geld im Elektroladen geben sollte. Die Schnappkraft ist hoch genug, um Korrosion von den Kontakten zu prellen, es gibt EIN/AUS und UM, es gibt Gummihütchen (M12) dafür, und Anschlüsse wahlweise per KfZ-Flachstecker oder zum Schrauben. Ich schalte so meine Steckdosen:
+
Von der kleineren Bauform (M6) sind mir schon welche kaputt gegangen. Ich rate ab.
Bremslichtschalter
entfernt man am besten aus dem Spritzwasserbereich. Meist lassen sich die Zugschalter weiter oben montieren (idealerweise hinter dem Seitendeckel) und über einen längeren Draht betätigen. Unanfällig sind hydraulische bzw. in die Bremsarmatur integrierte Schalter. Lichtmaschine, Zündung, CDI
Je nach Motorrad treten hier gepulste Ströme, fallweise mit deutlich höherer Spannung auf. Je höher die Spannung, umso eher kriecht der Strom über salzfeuchte oder gar mit Salzwasser geflutete Strecken auf Masse oder aufs Nebenkabel und sorgt für Zündaussetzer oder schlecht startende Motoren.
Abhilfe: Pflege der Verbinder, und die Vermeidung von ungeschützten Mehrfach-Steckergehäusen. Ich habe beispielsweise bei meiner Powerdynamo-Zündanlage alle Steckverbindungen um die Zündspule/CDI herum einzeln ausgeführt, so dass es zwischen den Kabeln kaum zu einem Überschlag kommen kann.
Im SR-Gespann habe ich die originalen Stecker beibehalten, aber folgendermaßen geschützt: Man nehme einen alten Fahrrad- oder Motorradschlauch passender Größe, falte ihn einseitig um und fixiere ihn so, durch Klebung, Klammern oder Kabelbinder. Die so entstandene Gummitasche montiere man möglichst mit der Öffnung nach unten am Rahmen und führe dort (von unten) die Kabel ein, sowohl den Ein- als auch den Ausgang. Fixiereung mit einem weiteren Kabelbinder. Eindringende Feuchtigkeit fließt wieder nach unten weg, die Sache ist wartungstechnisch einfach zugänglich, und das Innere kann immer wieder mal mit einem Schuss Kriechöl wasserabweisend gehalten werden.
Seitenständerschalter
Dieser oft vorhandene Schalter lebt kontruktionsbedingt im Spritzwasserbereich und ist eine sinnvolle Sicherheitsmaßnahme, zumindest an Solomotorrädern. Viele Leute fahren das Ding aber auch noch am Gespann spazieren ... Je nach Bauart unterbricht der Schalter die Zündung, wenn er geöffnet bzw. geschlossen wird. Sollte man wissen, und auch wissen wie man ihn im Problemfall stilllegen kann - entweder durch Abstecken des Schalters, oder durch abstecken und verbinden der kabelbaumseitigen Kontakte (Drahtbrücke).
Zündanlage
Der Hochspannungsstrom der Zündanlage springt gerne auch bei kleinen Isolationsproblemen über, selbst bei intakter Zündanlage kann Salzfeuchte Kriechstromstrecken erzeugen.
Abhilfe: irgendeinen öligen Spray mitführen. Beim Auftreten von Fehlzündungen oder Startproblemen zuerst mal die ganze Zündanlage möglichst trocken machen (Lappen), also Kerzenstecker, Kerze, Zündkabel, Zündspulen - idealerweise nicht bei laufendem Motor, sonst bekommt man wahrscheinlich eine gewischt. Dann alle diese Teile mit Kriechöl (WD-40 funktioniert) einsprühen. Die wasserverdrängende Wirkung stellt angeschlagene Isolation zeitweise wieder her und unterbricht feuchtigkeitsbedingte Kriechfunkenstrecken.
Zündanlage vor direktem Feuchtigkeitsangriff schützen (Spritzwasser vom Vorderrad).
Sicherungen
- Zündstromkreis separat absichern: Meine Maxime beim Motorradfahren ist: ankommen. Notfalls ohne Licht, Hupe oder Blinker - nur dann kann ich Defekte in einer vernünftigen Umgebung beheben.
Meine Wintermoppeds haben daher idealwerweise keine Batteriezündung, sondern ein unabhängiges Zündsystem (Schwunglichtmagnetzündung).
FALLS es Batteriezündung sein muss, dann sind alle anderen Stromkreise separat abzusichern. Ich habe schon öfter bei Kollegen beobachten dürfen, dass beim betätigen des Blinkers oder der Bremse der Motor ausgeht. Meistens hat der jeweilige Verbraucher dann einen Schaden und wirft entweder die Sicherung oder zieht die Bordspannung so weit runter dass die Zündung verhungert. Durch separate Stromkreise kann man sich hier helfen.
- Sicherungstyp: Keine Automaten bzw nur dann Automaten, wenn sie durch Einwegsicherungen unterwegs ersetzbar sind. Die Dinger versagen halt eher als eine Schmelzdrahtsicherung.
Ideal sind Flachstecksicherungen, weil man eine gute Chance hat, die auch unterwegs mal nachkaufen zu können. Des Teufels sind seltene Glasröhrchensicherungen, auch Mini-Flachstecksicherungen kriegt man unterwegs schwer.
Ein weiterer Pluspunkt von Flachstecksicherungen: man bekommt einzelne wasserdichte Halter (für nachträglich fliegenden Einbau, beispielsweise für Steckdosen) und kann statt der Flachstecksicherung auch normale Flachstecker (6,3 mm) einstecken und so eine starke Glühbirne statt einer Sicherung zum Testen verwenden.
- Sicherungen müssen gut zugänglich sein, leicht zu prüfen oder zu wechseln, und ihren Verbrauchern zuzuordnen sein. Idealerweise sind Ersatzsicherungen an Bord. Siehe wasserdichte Dose, oberhalb.
- Zusatzverbraucher wie Griffheizung oder Steckdose separat absichern!
Signalhorn
Die Hupe lebt praktisch immer direkt im Salz, viele Exemplare sind dem nicht gewachsen.
Ich habe an meinen Wintermotorrädern Pressluftfanfaren eingebaut, der Kompressor lebt salzgeschützt in einem Koffer und kriegt öfter mal einen Schuss Kriechöl in die Ansaugöffnung. Probleme gibt es nur bei maroder Batterie (Hupe über Relais angesteuert, 15A Absicherung) oder wenn die Luftleitungen nicht fallend verlegt sind, sondern in einem Schlauchbogen Kondenswasser stehenbleiben und gefrieren kann.
Licht
Einfache Motorräder mit kleiner Lichtmaschine wie die SR500 oder die MZ250 müssen mit geringer Wattzahl auskommen, noch dazu steht die Nominalleistung erst bei recht hoher Drehzahl zur Verfügung. Zusätzliche Verbraucher wie Griffheizung oder Visierheizung haben da erheblichen Einfluss, und bei nicht mehr ganz neuwertigem Generator oder Batterie fällt die Bordspannung schnell mal ab - was einen direkten Einfluss auf die Lichtleistung hat, wenn man klassische Glühbirnen verwendet. Das Licht wird gelber, und jedes fehlende Zehntelvolt macht sich deutlich bei der Helligkeit bemerkbar. Und wenn man dann vor der Kurve noch auf die Bremse steigt wird es nochmal merklich dunkler.
Einen Ausweg bietet ordentliche LED-Beleuchtung. Da diese über eine eigene Stromversorgung verfügt, wird aus praktisch jedem Gleichstrom den man reinschickt immer die exakt gleiche LED-Versorgungsspannung erzeugt. Auch wenn das nur noch 10 Volt sind. Hurra! Ich habe seit 2016 einen kleinen Highsider LED-Abblendscheinwerfer zusätzlich verbaut (Louis
Bestellnr. 10034290, der hat leider eine sehr schmale Ausleuchtung) und seit 2018 den Hauptscheinwerfer auf einen Truck-Lite LED Scheinwerfereinsatz umgerüstet (Louis Bestellnr. 10035484).
Umbaubericht im Forum.
Steckverbinder
Ich halte nicht mehr viel von angeblich wasserdichten Steckern, mir sind schon welche weggegammelt weil das Wasser nicht mehr RAUS konnte - und reparierbar sind diese Superseal-Stecker und Konsorten dann nicht.
Neben normalen Flachsteckern verwende ich für öfter trennbare Komponenten nur noch folgende, und keine Chinch mehr, keine sonstigen Audiostecker, nicht mal mehr die Stromstecker aus dem Modellbau:
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Noch
was zum nicht sooo ernst nehmen, von hier: http://home.wtal.de/motorrad/november.html
So
grüßen Gespannfahrer
Ab November wird gegrüßt. Bis zum 28. Februar. In Schaltjahren
bis zum 29. Der Grußkalender wird digital im Cockpit angezeigt,
im Beiwagen warnt eine rote Blinkleuchte in den restlichen acht Monaten
den Passagier vor unbedachtem Gewinke.
Daher muß
vor voreiligen Schlüssen gewarnt werden: Wenn ein entgegenkommender
Gespannfahrer auch im Juli die Hand vom Lenker hebt, grüßt
er noch lange nicht - er verbrennt sich lediglich gerade die Pfoten, da
die Heizgriffe auf voller Leistung laufen, weil Heizgriffe eben zu einem
Gespann und seinem harten Treiber gehören. Ebenso übrigens wie
Heizvisier, Heizstiefel, heizbare Sitzbank und heizbare Unterhosen. Daß
die Lichtmaschine eine Kernschmelze erlitt, stört den Gespannfahrer
nicht mehr, seit er mit dem Seitenwagenrad einen 80-Kilowatt-Generator
antreibt, den er günstig erwarb. Von dem Überlebenden eines
Basiscamps im Packeis.
Man könnte
meinen, die Heftigkeit des Gespannfahrer-Grußes in den Wintermonaten
sei umgekehrt proportional zur Außentemperatur. Doch weit gefehlt:
Im Winter hat es kalt zu sein. Der Dreirad-Pilot ignoriert, daß
es seit Jahren nicht mehr schneit, schnallt am 1. Advent die Kniedecke
um und rasselt auf Schneeketten einher, nachdem er sein Gefährt gegen
Salzfraß mit Walroßfett überzogen hat. Mit Ausnahme des
Krystal-Rallye-Aufklebers natürlich, den er regelmäßig
putzt, zumal es nicht billig war, ihn sich aus Norwegen schicken zu lassen.
So leuchten seine
Augen, hebt sich seine Hand zum frostigen Gruße, wenn du ihm im
Januar auf deinem Motorrad begegnest, obwohl oder gerade weil du in kurzen
Hosen fährst. Weil es so schweineheiß ist.
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Treffen
Wintertreffen gibt es mehr als man glauben sollte.
Abgesehen von unserem
eigenen Tauerntreffen findet
man reichlich Termine im Internet. Viele kleine Treffen werden allerdings
privat bzw auf Einladung abgehalten - hier hilft es unbedingt (!) mal
die größeren Treffen zu besuchen und dort sympathische Leutchen
kennenzulernen. Die kennen dann meist wieder 1-2 andere Treffen etc
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Weitere
Infos
www.winterfahrer.de
Im AiA-Forum: Wintermopped Umbauten und Vorsorge
Im AiA-Forum: von Matthias B. zum Thema Schleuderwende und Linksgespann
Im AiA-Forum: Gilstern / Feinstprofilieren
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Weitere Infos
www.winterfahrer.de
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