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               Was passiert 
        
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               Benzin verdunstet teilweise, das enthaltene Wasser setzt sich am Tankboden 
        ab und führt auf Dauer zu Durchrostungen. Der Vergaser beginnt zu 
        verharzen - nur die schwerflüchtigen Teile bleiben übrig und 
        verkleben Düsen, Schwimmerventil, Kanäle. 
        Mit der Zeit (Monate, Jahre) büßt das Benzin seine Zündwilligkeit 
        weitgehend ein. 
        Heutiges Benzin ist deutlich anders zusammengesetzt als früher, wo 
        nix passierte wenn der Tank gefüllt lange herumstand. Inzwischen 
      wird reichlich Alkohol (und damit auch Wasser) beigemischt. 
      Kondenswasser bildet 
        sich auch im Motorinneren, im Tank, im Vergaser etc durch Temperatur- 
        und Feuchtigkeitswechsel. Wenn es kälter wird, kann die Luft weniger 
        Feuchtigkeit halten und diese schlägt sich an kühleren Flächen 
        nieder. 
      Elastische Materialien 
        werden härter, spröder. Wenn sie das unter Belastung tun dann 
        kommt es zu bleibenden Verformungen. Beispielsweise ein zu wenig aufgepumpter 
        Reifen auf dem monatelang das Fahrzeuggewicht ruht. 
      Die Batterie hat eine 
        gewisse Selbstentladung. Steht das Mopped zu lange dann kommt die Batterie 
        in einen kritischen Bereich. Erstens kann sie so tief entladen werden 
        dass sie Schaden nimmt (Tiefentladung), zwotens friert die Säure 
        umso eher ein je weniger die Batterie geladen ist (Batterietod durch Zellensprengung), 
        und drittens ist sie im Frühjahr dann leer wenn man sie braucht. 
      Eisenhaltige Materialien 
        tendieren zur Rostung. Lästig beispielsweise wenn die Kolbenringe 
        im Zylinder anrosten. Wird beschleunigt durch Streusalz, Feuchtigkeit, 
        Wärme. Und durch altes, saures Motoröl, das zusätzlich 
        zu Korrosionsschäden führt. 
      Ein auch nur wenig 
        undichter Benzinhahn fällt im täglichen Gebrauch kaum auf, außer 
        durch manchmalige Startschwierigkeiten und unsauberen Motorlauf. Über 
        den Winter kann sich da aber ein Motorradtank komplett entleeren. 
      Ähnliches gilt 
        für Reifen/Schläuche. 
      Umgebungsfeuchtigkeit 
        kriecht über Ein- und Auslasskanäle in den Brennraum und feuchtet 
        Zündkerze und Ölkohle an. Ein eventuell vorhandener Rußbelag 
        auf dem Isolator wird ausreichend leitend um den Zündfunken dort 
        drüberkriechen zu lassen anstatt zu springen und das Gemisch zu zünden. 
        Ölkohle lockert sich und bröselt beim ersten Ankicken im Brennraum 
        herum, legt sich gerne auf Ventilsitzringe und verhindert dann das vollständige 
        Schließen des Ventils. Kompressionsverlust und lustiges Gekicke 
        sind die Folge bis das Bröserl wieder weg ist. 
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              Überwintern (für einen oder mehrere Winter) 
        
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               Frank M.: Überwintern überlebt die 
        XT (ergo auch die SR) normalerweise 
        auch ohne irgendwelche Schutzmaßnahmen. Wegstellen und im Frühjahr 
        rausholen, ankicken und fahren. 
      
        - Ein 
          trockener, belüfteter Stellplatz ist gut.
 
        - Wenn 
          eh ein Ölwechsel anliegt: vorher machen, um saure korrosive Verbrennungsrückstände 
          im Altöl aus dem Motor zu kriegen.
 
        - Mit 
          dem Kicker auf Kompression treten, damit beide Ventile zu sind und keine 
          Feuchtigkeit in den Zylinder kommen kann.
 
          motorang: -> alle Ventile zu (Ventilfedern entspannt) 
          -> Garantiert Kompression beim nächsten Ankicken 
          -> keine Feuchtigkeit im Motor, vom Auspuff 
        - Aufbocken, 
          um bei einem etwaigen schleichenden Plattfuss einen Standplatten im 
          Reifen zu vermeiden.
 
        - Batterie 
          in's Warme holen und ggf. zwischenzeitlich nachladen.
 
        - Benzinhahn 
          zu, damit sich der Tankinhalt bei undichtem Schwimmerventil nicht in 
          den Motor entleeren kann.
 
        - Schwimmerkammer 
          kann man entleeren, sollte bei nur einer Überwinterung aber auch 
          ohne gehen.
 
        - Stahltank 
          evtl. ganz leer machen und bei gleichbleibender Temperatur offen lagern 
          verhindert Kondenswasserbildung und Rost.
 
        - Gaaanz 
          wichtig ist - nicht abmelden. Im Herbst und speziell im Frühjahr 
          gibt es nix ärgerlicheres, als wenn das Wetter plötzlich klasse 
          ist und der Ofen unangemeldet im Schuppen bleiben muss.
 
       
      Hiha hat seine Moppeds 
        offensichtlich im Trockenen: 
        Tank mache ich immer leer, offen, und mit Lappen 
        drüber, dann bleibt er trocken. Möglicherweise hat das auch 
        was mit den niedrigen Temperaturen, bzw den starken winterlichen Temperaturschwankungen 
        hier im Alpenvorland zu tun. Die jedenfalls fördern bei teilweise 
        gefüllten Tanks (und NUR da) Kondenswasserproduktion, oder die Spritzersetzung 
        im Speziellen. Ein leerer Tank mit großzügiger Durchlüftung, 
        kann evtl entstehende Feuchtigkeit schnell wieder loswerden, weil er eine 
        geringe thermische Masse hat. 
      Weitere Hinweise 
        für Fleissige und Vorsichtige: 
      
        - Kette 
          säubern und ölen
 
        - Moped 
          säubern und mit einem Konservierungsmittel einnebeln
 
        - Zylinder 
          innen eventuell mit ein bißchen Motoröl durchs Zündkerzenloch 
          konservieren (durchtreten bei entleertem Vergaser)
 
        - Speziell für 
          SR500 von mac_73de: Trockene Schwimmerkammer 
          heisst meist auch trockene Membranen. Die brauchen die Benzindämpfe 
          um weich zu bleiben. Ich lass die Schwimmerkammer immer voll, wenn ich 
          die Huddel mal länger stehen lasse (länger als 6 Wochen stand 
          die bis jetzt aber nie), sorge aber mit gutem Vergaserreiniger (den 
          für in den Tank, beispielsweise 
          von Castrol) dafür, dass nix verharzt. 
          
 
          Dieselross schreibt dazu: 
          Ich selber hab noch nie Kraftstoff abgelassen, Zusätze getankt 
          oder extra vollgetankt, weil ich über das ganze Jahr fahre . 
          Wenn es wirklich mal jemand ausprobieren will, würde ich einen 
          Kraftstoffzusatz der Firma Briggs & Stratton empfehlen. Diesen Zusatz 
          findet man bei jedem guten Rasenmäherdienst. Der Zusatz bindet 
          die leicht flüchtigen Bestandteile des Benzins und sorgt dafür 
          das sich keine Ablagerungen im Tank oder Vergasersystem bilden. Außerdem 
          ist er natürlich für alle Membranen und Gummiteile unschädlich. 
          Sinn des ganzen ist, das beim ersten Sonnenstrahl im Frühling alle 
          Rentner Morgens um 8.30 das erste Mal Rasen mähen können weil 
          der Mäher wie gewohnt ohne Startprobleme anspringt. 
          Der Zusatz kosted wenig Geld und wäre sicherlich einen Versuch 
          wert. 
        - Suchtstoff schreibt: 
           Thema vergaser, ev. alle paar wochen den benzinhahn 
          kurz auf PRI stellen um dem verdunsten/verharzen entgegen zu wirken! 
          
 
          Wenn jemand bedenken wegen der reifen hat, huddel 20cm vor oder zurück 
          schieben... erforderlicher luftdruck vorausgesetzt.  
             
       
      Den 
        Motor einfach nur so zwischendurch mal anwerfen soll man nicht machen, 
        dann sollte er auch richig warmlaufen. Ansonsten gibt es die Gefahr von 
        Kondenswasserbildung im Verbrennungsraum bzw. Ölverdünnung. 
      Und 
        hier noch was zum Gruseln: 
      Original 
        von RainerS 
        ich glaube der ganze Circus mit den Vorbereitungen für den Winterschlaf 
        sind total überbewertet. Meine SR stand ganze 14 Jahre lang rum, 
        mit halbvollem Tank. Einmal Sprit abgelassen und neuen eingefüllt- 
      und schon lief sie wieder. 
      Hiha: 
        Ich widerspreche vehement! Und das, weil ich an mehrern Mopeds genau 
        konträre Erfahrungen gemacht habe, die mich nicht nur sehr viel Geld, 
        sondern auch extrem viel Zeit gekostet haben. Manche haben irreparable 
        Schäden erlitten. Mag sein dass die SR nicht so empfindlich ist, 
        aber generell zu behaupten, man brauche nix zu machen, halte ich für 
        vorsätzlichen Motorradmord. 
        Um Tankverrostungen zu vermeiden mache ich grundsätzlich den Tank 
        ganz leer, und lege einen Lappen drauf, dass er lüften kann. 
        Vergaser werden leer gemacht. Wenn Du wissen willst, wie das aussieht, 
        wenn der Sprit angefangen hat sich zu zersetzen, dann schau Dir diese 
        Bildl mal an. SO lang stand das auch nicht rum. Schon gar keine 14 Jahre. 
        Das was da nach Schwamm aussieht, ist Lochfraß. Nach vier durchgehenden 
        Jahren. Und vermutlich war im Betankungsjahr der Benzin besonders große 
        Scheiße. Ich hab sowas aber schon öfter gesehen, und rostig 
        bröcklige Tanks, nach nur einem halbvoll rumgestandenen Winter hatte 
        ich auch schon. 
        
      Kumis Tipps für 
        weitergehende Einmottung: 
      
        - Es 
          kommt darauf an, wieviel Aufwand Du betreiben möchtest. Es gibt 
          da aus dem Oldtimerbereich so überdimensionale Klarsichttüten. 
          Da werden dann Mopped und ein paar Kartuschen mit Silicagel reingepackt. 
          
 
          Dann steht der Hobel schon mal trocken und staubt nicht ein. 
        - Ansonsten 
          gibt es aus dem selbigen Bereich ein Spray, was man auf Chromteile machen 
          kann. Dann rostet nix mehr. Soll mit Wasser wieder abwaschbar sein. 
          Hab ich aber noch nicht getestet.
 
        - Auf 
          jeden Fall vorher mit der Karre eine ordentliche Tour machen, damit 
          das Kondenswasser aus dem Motor verschwindet. Dann Ölwechsel machen,
 
        - Die 
          Kiste auf jeden Fall richtig sauber machen. Dreck bindet Feuchtigkeit 
          und fördert somit den Gammel.
 
        - Tank 
          auf jeden Fall ausleeren und mit einem Konservierer ( so eine art Öl 
          ) ausschwenken. Normales Öl sackt mit der Zeit ab, und dann gammelt 
          es oben. Auf keinen Fall Tank leer oder randvoll einmotten. Der heute 
          erhältliche Sprit ist hygroskopisch ( so richtig? ) - dann fällt 
          das Wasser aus, und der Tank gammelt Dir unten Weg.
 
        - Ansonsten 
          tät ich noch einen Schuss Öl ins Kerzenloch.
 
          Wenn Du den Limadeckel abmachst und die Kerze nur handfest, kannst Du 
          den Motor ab und zu mal durchdrehen. 
        - Den 
          Hobel, kannst Du ruhig auf den Rädern stehen lassen. Wenn Du nach 
          X Jahren das Teil wieder Fit machst, sind eh neue fällig.
 
        - Batterie 
          solltest Du auch rausschmeissen. Die ist dann auch Schrott.
 
        - Wenn 
          Du die Kiste nur mit Bettlaken o.Ä. abdecken willst, bau Dir vorher 
          ein Lattengerüst. So das der Stoff nicht direkt auf der Huddel 
          aufliegt. Sonst zieht Dir das Konservierungsmittel was Du auf das Mopped 
          gekleistert hast an den Kontaktstellen ins Tuch und verklebt damit. 
          Hab 
          sowas schon mal gesehen. Hatte was von Pflaster abreissen. Ist sogar 
          stellenweise der Lack mit abgerissen...
 
        - Beheizt 
          muss der Abstellraum nicht sein. Ist der Sache eher abträglich. 
          Je wärmer, je besser rostet es.
 
          Wichtig ist, das der Raum seine Temperatur ( Tag/Nacht) nicht schnell 
          ändert. Auch im Sommer kommt es sonst zu Kondenswasserbildung am 
          Moped. 
       
      Inbetriebnahme 
        nach dem Winter: 
      Wenn 
        alles oben beachtet wurde (oder das meiste): 
        Benzinhahn auf PRI, und ankicken (frischer Sprit im Vergaser). Wenns nicht 
        gleich funktioniert, versuchsweise mal Kerze tauschen. 
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