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Das BUCHELI-Projekt - SR 500 FAQ

    Ergänzung zu 3.2 Schmiersystem
Kugelventil, Ölfilterdeckelschraube, Kurbelwellendichtring


Worum geht´s ?

 


Um das berühmte Kugelventil, das im Kupplungsdeckel sitzt. Und die Funktion der speziell geformten unteren Ölfilterdeckelschraube. Und wie herum gehört der Wellendichtring WIRKLICH auf das kupplungsseitige Kurbelwellenende?



Was im Bucheli steht

 

 


nur das Wichtigste ...
Und im Falle der Kugelventilfunktion etwas Falsches:

"Das vor dem Filter plazierte Kugelventil soll bei stehendem Motor verhindern, dass Öl aus dem Filtergehäuse und aus den zum Zylinderkopf führenden Leitungen abfliesst. Auf diese Art wird sichergestellt, dass die betroffenen Schmierstellen nach jedem Motorstart verzögerungsfrei mit Schmieröl versorgt werden"


Funktionsweise

 

 


Sven erklärt Dir mal schnell den Ölkreislauf, ist bei XT und SR identisch:

Der XT-Motor hat, wie alle Motoren mit Trockensumpfschmierung, zwei Ölpumpen.
Eine Pumpe saugt das Öl aus der Wanne (dem "Sumpf") an und pumpt es in den Öltank, das sind bei der XT das Rahmenhauptrohr und der vordere Unterzug.
Die andere Ölpumpe saugt ihr Öl aus diesem Tank an und versorgt ganz normal die Lagerstellen. Da die erste Pumpe mehr fördert als die zweite, ist im Betrieb praktisch kein Öl in der Wanne, sondern alles im Öltank.
Im Stand könnte allerdings das Öl aus dem Tank durch die kleine Pumpe, durch den Ölfilter, durch die Ölbohrung in der Kurbelwelle über's Pleuellager in den Motorblock laufen. Damit das nicht passiert (sonst wäre die Ölversorgung des Motors beim Starten nicht sichergestellt, weil die dafür zuständige kleine Pumpe kein Öl hätte, zumindest solange nicht, bis die große wieder welches in den Tank gepumpt hat), gibt es ein Ventil auf der Innenseite des Kupplungsdeckels (direkt neben dem Filtergehäuse ist eine ganz schwach federbelastete Kugel in einer Art Simmerring, die bei laufendem Motor vom Öldruck zurückgedrückt wird).

Bei vielen XTs ist dieses Ventil nicht mehr richtig dicht. Dadurch sackt Öl aus dem Tank in den Motor, und wenn die Maschine eine Weile gestanden hat, wird beim Kontrollieren nicht mehr der korrekte Stand angezeigt. Meist sind dicke Dichtungen eingebaut worden und das Ventil nicht mehr herausgezogen worden. Der Andruck der Axiallippe ist =0 und die Brühe läuft von oben nach unten.
Das Ventil gibts bei Kedo. Manchmal ist der Gummi auch verhärtet -> Tausch

Das Öl fließt über die untere Leitung in den Motor zurück. Da können dann schon etwas mehr als ein paar hundert ml zurücklaufen. Theoretisch verschließt die Ölpumpe selbst diesen Weg, aber wenn das im Bucheli angegebene Axialspiel zwischen Rotoren und Gehäuse (5/100 bis 8/100) stimmt, wird klar, warum die Praxis anders aussieht.
Gefährlich für den Motor ist das nicht direkt. Klar, wenn das Rahmenrohr praktisch leer ist, bekommt die Versorgungspumpe am Anfang zu wenig Öl, um direkt die Schmierstellen versorgen zu können.
Aber unabhängig vom Rückschlagventil kann die Ölleitung vom Zylinderkopf sowieso immer über's Pleuellager leerlaufen, d.h. Kipphebel und Nockenwelle müssen nach dem Start eine Weile vom Rest-Öl im Kopf leben.


    Kugelventil

 


Also nochmal die zwei möglichen Fehler und Gefahren beim Kugelventil:


Symptom

 

 


Nach dem Abstellen des Motors verschwindet das Motoröl relativ rasch aus dem Öltank in Richtung Ölwanne. Der korrekte Ölstand kann nur nach einem Stück Fahrt (ein paar Kilometer) und sofort nach dem Abstellen gemessen werden - ein paar Minuten später ist es schon weniger geworden.

 Gefahr

 

Von FPG: Um den ölstand korrekt messen zu können, muss der motor ein bis zwei minuten gelaufen sein.... dann sofort messen, wobei das moped auf ebener Fläche senkrecht auf beiden rädern stehen muss... nix seitenständer oder hauptständer....

Wird das nicht beherzigt, und man misst zu spät und bei defektem Ventil, dann hat man anscheinend viel zu wenig Öl drin, kippt fleißig nach - und was dann passiert steht auf der Seite über die Ölpumpe.


Fehler 1: Falsch eingebaut

 

 


Gehäusedichtungen aus dem Zubehör sind manchmal dicker als die Original-Dichtungen. Dann liegt der Dichtring des Ventils nicht mehr am Gehäuse an, und das Öl läuft am Ventil vorbei:

Abhilfe: Man darf beim Einbau des Ventils in den Gehäusedeckel den Gummiring (der ja gleichzeitig gegen das Gehäuse dichten soll) nicht komplett in den Sitz drücken. Stattdessen nur leicht reindrücken und Gehäusedeckel aufschrauben, damit sich die Geschichte von selber setzen kann.
Unkritischer ist eine zu dünne Dichtung (also z.B. Einbau nur mit Dichtmasse. Da macht das Ventil keine Probleme, aber muss die Scheibe am Kickstarter halb so dick machen (0,5 statt 1 mm). Sonst klemmt der Kick axial.

Hier passt z.B. die ohnedies überflüssige Verlustscheibe zwischen Getriebeantriebswelle und Lager unter Kupplung.

Zusätzliche Dichtmasse an der falschen Stelle hat hier zu einem undichten Ventil geführt, das Öl sackte immer in den Motor ab bei längerer Stehzeit:



Fehler 2: Ventil defekt

 

 


Wenn der Gummi versprödet ist, das Ventil durch Dichtungsreste oder ähnliches blockiert, oder die Kugel im Sitz festgeklebt ist (bei sehr langen Standzeiten möglich), kann die Sache auch nicht funktionieren. Ausbau, Sichtkontrolle, nötigenfalls ersetzen.


Frank M:
Bei mir klebte die Kugel des Rückschlagventils im Sitz fest und ließ kein Öl Richtung Filter durch. Ich habe dann den Ölfilter nochmal rausgenommen und durch die kleinen Schlitze die Kugel etwas gedrückt/gedreht. Beim nächsten Startversuch kam das Öl binnen 10sek aus der Entlüftungsöffnung.


Fehler 3: Deckeldichtung defekt oder fehlender O-Ring

 

 


In seltenen Fällen ist die Dichtung im Motorblock defekt, oder beim Zusammenbau der Motorhälften wurde der O-Ring für den Ölkanal vergessen - dann muss der Block gespalten werden.

rei97:
Prüfung mit Druckluft: Zulaufbohrung vom Öltank (ritzelseitig) zuhalten, dann mit Druckluft Druck auf das Loch vor dem Rückschlagventil geben. Wenn der Druck nicht gehalten wird und es im Block pfeift, bleibt nur die Spaltung des Blockes und Prüfung der Deckeldichtung. Bild zeigt Innenseite der Ölpumpe im Block, unter dem Deckel. Dichtung dort war defekt.


Fehler 4: Zu lange Ölpumpenschrauben

 

 


Wenn die Ölpumpe mit zwei zu langen Normschrauben vormontiert wurde, lässt sie sich nicht mehr dicht montieren. Siehe Ölpumpenseite


Aufwand?

 

 


Hauni:
Wenn du vorsichtig bist, kann das Öl drin bleiben.
Du musst die Huddel auf die li. Seite legen (deswegen die Vorsicht-> Decke unterlegen oder ähnliches damit nichts zerkratzt!!), dann den re. Seitendeckel abschrauben. Dort findest du die Kugel und eine Feder.Bei Kedo holst du dir unter Artikel Nr. 27595 das Motorölventil Set! (6.95 €)
Wenn du schnell bist , dauert der Tausch 10 min

Anmerkung von Kommschmitt:
Ich habe vor dem Sölk auch noch schnell mein "Ölkugelventil" wieder renoviert, bzw. ne neue Dichtung eingesetzt da ich die alte verhunzt habe. Dazu habe ich auch das Mopped auf die Seite gelegt. Dabei habe ich vorher den Tank abgenommen und zusätzlich die Batterie entfernt (soll man angeblich wegen auslaufender Batteriesäure machen). Dabei ist mir der "Aufstellhebel" des Hauptständers gebrochen da das Mopped sozusagen über dieses Teil abgelegt wird.
Folglich sollte man auch drauf achten. Also Bakterie vorher rausnehmen und bei montiertem Hauptständer das Mopped dementsprechend unterlegen.

    Untere Ölfilterdeckelschraube

 


Warum ist diese Schraube so speziell geformt, und welche Funktion hat sie?



Der Schmierzettel aus der Werkstatt zeigt die Maße bei den Motoren, die ich halt gerade zur Hand hatte ...

 


Die untere der drei Ölfilterdeckelschrauben (die mit dem größeren Kopf und dem dicken Schaft) verschließt eine Ablaufbohrung in der Ölfilterkammer. Zusätzlich besitzt sie einen O-Ring. Vor dem Ölwechsel dreht man die Schraube so weit heraus bis das Gewinde nicht mehr greift und öffnet das Entlüftungsschrauberl oben im Filtergehäuse, und geht dann einen Tee trinken. Derweilen fließt das Öl aus der Ölfilterkammer über besagte und jetzt freigelegte Ablaufbohrung innen in den Motorblock ab. Dadurch gibt es deutlich weniger Sauerei beim Deckel öffnen, und bei Ölwechsel ohne Filterwechsel wird auch das sonst in der Filterkammer stehende Öl erneuert.

Achtung: Der größere Kopf und der massive Schaft verleiten zum stärkeren Anziehen - das ist fatal, weil sich das Gewinde noch schneller ruinieren lässt als üblich - das Gewinde sitzt nur wenige Gänge tief in einer Durchgangsbohrung des Kupplungsdeckels ... Also mit Gefühl anziehen!

Hinweis zur Schraubenlänge von sven:
Bei den ganz alten SRs war diese Bohrung ungefähr in der Mitte und besagte Schraube kürzer als bei den neueren Modellen. Bei denen ist die Ablaufbohrung nämlich ganz innen und die entsprechende Schraube deutlich länger. Wenn man die vom Kopf her gleich aussehende kurze alte Schraube im neueren Deckel verwendet, bleibt die Bohrung offen, und das meiste Öl wird einfach in den Block gepumpt.
Das erschwert das Entlüften und ist auf Dauer nicht gut für den Ventiltrieb !

Notfalls (bei Verlust der Schraube) kann diese auch durch eine ordinäre M6 ersetzt werden, die lediglich lang genug sein muss um die Gewindebohrung ordentlich zu verschließen, da ansonsten der Öldruck flöten geht bzw das Öl sich den direkten weg ins Motorgehäuse sucht.
Der fehlende dicke Bund hingegen ist unkritisch, er dient nur dazu dem O-Ring beim Ölwechsel eine durchgehende Dichtfläche zu bieten, damit genau dann nix raussabbert. Wenn es unter dem Schraubenkopf sabbert kann man gegen das Gehäuse eine weiche Dichtscheibe (Kupfer weichgeglüht) einsetzen.

Versieht man das oft durchgedrehte Gewinde mit einem Helicoil-Einsatz, dann muss zuerst mal der Deckel runter - das Gewinde sitzt in einem Durchgangsloch und da fallen sonst die Späne hinten in den Motor. Bei der XT sollte man beim Abnehmen des Deckels drauf achten die Anlaufscheibe der Unterbrecherwelle nicht zu verlieren, die pickt ganz gerne am Gehäuse an und fällt später unbemerkt ab. Das Helicoil sollte man tunlichst so setzen dass die Funktion der Ablassschraube erhalten bleibt. Also von außen gesehen hinter dem Ablaufloch. Die Schraube sollte zumindest bei der XT nicht zu lange sein, sonst klemmts hinten mit dem Zahnrad für den Unterbrecherantrieb. Bilder mit markiertem Ablaufloch vom Motorblock meiner 82er XT500:


 


Hier habe ich die Sache an meiner Tenere 1VJ nochmal vermessen und fotografiert um das Prinzip zu zeigen:

 


Oberhalb und rechts ist ein Durchschlag in die Ablaufbohrung eingeführt. Die Bohrung führt durch das Gewinde.

 

 



    Kurbelwellensimmering rechts

 


Am rechten Ende der Kurbelwelle, also auf der Kupplungsseite, "taucht" die Kurbelwelle in einen Simmerring. Dort ist sie auch hohl - damit das Motoröl rein kann um die Kurbelwelle bzw. deren Lagerstellen zu schmieren. Der Wellendichtring sorgt dafür.

Hier gibt es zwei Versionen.

1) Die alte Version ohne Sicherungsring. Beschrieben in den alten Buchelis für XT und SR, ab 1979. Hier wird der Wellendichtring verkehrtrum eingesetzt, man drückt ihn mit der geschlossenen Seite voran in seinen Sitz und schaut nach dem Einbau sozusagen auf die offene Seite, die Federseite, ohne Beschriftung:

Hier schlampig eingebaut mit folgendem Kurbelwellentod:

Hier noch ein Defekt der einer Kurbelwelle das Leben kostete:

2) Die neue Version MIT Sicherungsring (Seegerring), beschrieben im Bucheli für die SR ab 1984 und bei der XT wohl auch existent. Einbau erfolgt wie gewohnt, man drückt auf die geschlossene Ringseite und drückt den Ring mit der offenen Seite voran in seinen Sitz. Nach Einbau ist die geschlossene Seite mit Beschriftung sichtbar, dann kommt der Sicherungsring drauf:

fpg: ... die alten deckel hatten auch eine nut. die dazu passenden simmeringe haben eine wulst, die in den deckel einschnappt und damit die ringe vorm herauswandern bewahrt. die alten ringe wurden andersrum eingesetzt, was immer wieder zu verwirrung bei der montage von dichtringen aus zubehördichsätzen führte (die sätze kannten nur die neue version ohne wulst).
die montage der neuen ringe in alte deckel macht oft probleme, weil sie beim eintreiben an der nut hängenbleiben können und sich an der kante abschälen.

rei97 schreibt dazu:
Der Deckel mit dem Seegering ist der Neuere. Der Ring wird mit der Öffnung nach innen (zum Deckel hin) verbaut, was im Grunde für Radialwellendichtringe die richtige Richtung 'face to pressure' ist. Bei den 78ern ist er andersrum, aber ohne Sicherung verbaut. Es ist aber derselbe Ring, wie bei den Neuen. Es hat zwar damals eine andere Nummer gegeben, aber die Dimensionen sind gleich. Egal wierum. Der lächerliche Öldruck der SR/XT ist nicht in der Lage den Dichtring rauszudrücken.
Der neue Ring kann als Ersatz mit der Öffnung zur Kurbelwelle verwendet werden. Dimension 14-25-5,5 mm.
Die Nummern alt neu stimmen, laut Yamaha wurde der neue Ring als austauschbar dokumentiert. Deshalb hat Kedo ihn als Universalersatz. Der Ring ohne Seegering wurde m.E. 'falschrum' montiert um ihn bei Überdruck nicht auszutreiben, sondern abblasen zu lassen. Die Clipswulst ist zwar beim Ausbau des alten Ringes immer erkennbar, aber er stammt wohl vom eingefrorenen Gummi, das in die Nute geflossen ist. Der alte Ring hatte im Neuzustand nie eine Wulst, die hat er sich bis zum Ausbau selbst gemacht.
Fazit: Wie gesagt , der neue Ring geht immer. Im alten Deckel wird er falschrum ohne Sprengring eingesetzt.

Hier die Bilder:

links altes System, rechts neues System


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