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Das BUCHELI-Projekt - SR 500 FAQ

    Ergänzung zu 8.3 Sonstiges
Einwintern, auswintern, einsommern, aussommern

  Worum geht´s ?

 

Vorbereitung der längeren Außerbetriebnahme und Wiederinbetriebnahme

  Was passiert

 

Benzin verdunstet teilweise, das enthaltene Wasser setzt sich am Tankboden ab und führt auf Dauer zu Durchrostungen. Der Vergaser beginnt zu verharzen - nur die schwerflüchtigen Teile bleiben übrig und verkleben Düsen, Schwimmerventil, Kanäle.
Mit der Zeit (Monate, Jahre) büßt das Benzin seine Zündwilligkeit weitgehend ein.
Heutiges Benzin ist deutlich anders zusammengesetzt als früher, wo nix passierte wenn der Tank gefüllt lange herumstand. Inzwischen wird reichlich Alkohol (und damit auch Wasser) beigemischt.

Kondenswasser bildet sich auch im Motorinneren, im Tank, im Vergaser etc durch Temperatur- und Feuchtigkeitswechsel. Wenn es kälter wird, kann die Luft weniger Feuchtigkeit halten und diese schlägt sich an kühleren Flächen nieder.

Elastische Materialien werden härter, spröder. Wenn sie das unter Belastung tun dann kommt es zu bleibenden Verformungen. Beispielsweise ein zu wenig aufgepumpter Reifen auf dem monatelang das Fahrzeuggewicht ruht.

Die Batterie hat eine gewisse Selbstentladung. Steht das Mopped zu lange dann kommt die Batterie in einen kritischen Bereich. Erstens kann sie so tief entladen werden dass sie Schaden nimmt (Tiefentladung), zwotens friert die Säure umso eher ein je weniger die Batterie geladen ist (Batterietod durch Zellensprengung), und drittens ist sie im Frühjahr dann leer wenn man sie braucht.

Eisenhaltige Materialien tendieren zur Rostung. Lästig beispielsweise wenn die Kolbenringe im Zylinder anrosten. Wird beschleunigt durch Streusalz, Feuchtigkeit, Wärme. Und durch altes, saures Motoröl, das zusätzlich zu Korrosionsschäden führt.

Ein auch nur wenig undichter Benzinhahn fällt im täglichen Gebrauch kaum auf, außer durch manchmalige Startschwierigkeiten und unsauberen Motorlauf. Über den Winter kann sich da aber ein Motorradtank komplett entleeren.

Ähnliches gilt für Reifen/Schläuche.

Umgebungsfeuchtigkeit kriecht über Ein- und Auslasskanäle in den Brennraum und feuchtet Zündkerze und Ölkohle an. Ein eventuell vorhandener Rußbelag auf dem Isolator wird ausreichend leitend um den Zündfunken dort drüberkriechen zu lassen anstatt zu springen und das Gemisch zu zünden. Ölkohle lockert sich und bröselt beim ersten Ankicken im Brennraum herum, legt sich gerne auf Ventilsitzringe und verhindert dann das vollständige Schließen des Ventils. Kompressionsverlust und lustiges Gekicke sind die Folge bis das Bröserl wieder weg ist.

 Überwintern (für einen oder mehrere Winter)

 

Frank M.: Überwintern überlebt die XT (ergo auch die SR) normalerweise auch ohne irgendwelche Schutzmaßnahmen. Wegstellen und im Frühjahr rausholen, ankicken und fahren.

  • Ein trockener, belüfteter Stellplatz ist gut.
  • Wenn eh ein Ölwechsel anliegt: vorher machen, um saure korrosive Verbrennungsrückstände im Altöl aus dem Motor zu kriegen.
  • Mit dem Kicker auf Kompression treten, damit beide Ventile zu sind und keine Feuchtigkeit in den Zylinder kommen kann.
    motorang: -> alle Ventile zu (Ventilfedern entspannt)
    -> Garantiert Kompression beim nächsten Ankicken
    -> keine Feuchtigkeit im Motor, vom Auspuff
  • Aufbocken, um bei einem etwaigen schleichenden Plattfuss einen Standplatten im Reifen zu vermeiden.
  • Batterie in's Warme holen und ggf. zwischenzeitlich nachladen.
  • Benzinhahn zu, damit sich der Tankinhalt bei undichtem Schwimmerventil nicht in den Motor entleeren kann.
  • Schwimmerkammer kann man entleeren, sollte bei nur einer Überwinterung aber auch ohne gehen.
  • Stahltank evtl. ganz leer machen und bei gleichbleibender Temperatur offen lagern verhindert Kondenswasserbildung und Rost.
  • Gaaanz wichtig ist - nicht abmelden. Im Herbst und speziell im Frühjahr gibt es nix ärgerlicheres, als wenn das Wetter plötzlich klasse ist und der Ofen unangemeldet im Schuppen bleiben muss.

Hiha hat seine Moppeds offensichtlich im Trockenen:
Tank mache ich immer leer, offen, und mit Lappen drüber, dann bleibt er trocken. Möglicherweise hat das auch was mit den niedrigen Temperaturen, bzw den starken winterlichen Temperaturschwankungen hier im Alpenvorland zu tun. Die jedenfalls fördern bei teilweise gefüllten Tanks (und NUR da) Kondenswasserproduktion, oder die Spritzersetzung im Speziellen. Ein leerer Tank mit großzügiger Durchlüftung, kann evtl entstehende Feuchtigkeit schnell wieder loswerden, weil er eine geringe thermische Masse hat.

Weitere Hinweise für Fleissige und Vorsichtige:

  • Kette säubern und ölen
  • Moped säubern und mit einem Konservierungsmittel einnebeln
  • Zylinder innen eventuell mit ein bißchen Motoröl durchs Zündkerzenloch konservieren (durchtreten bei entleertem Vergaser)
  • Speziell für SR500 von mac_73de: Trockene Schwimmerkammer heisst meist auch trockene Membranen. Die brauchen die Benzindämpfe um weich zu bleiben. Ich lass die Schwimmerkammer immer voll, wenn ich die Huddel mal länger stehen lasse (länger als 6 Wochen stand die bis jetzt aber nie), sorge aber mit gutem Vergaserreiniger (den für in den Tank, beispielsweise von Castrol) dafür, dass nix verharzt.
    Dieselross schreibt dazu: Ich selber hab noch nie Kraftstoff abgelassen, Zusätze getankt oder extra vollgetankt, weil ich über das ganze Jahr fahre .
    Wenn es wirklich mal jemand ausprobieren will, würde ich einen Kraftstoffzusatz der Firma Briggs & Stratton empfehlen. Diesen Zusatz findet man bei jedem guten Rasenmäherdienst. Der Zusatz bindet die leicht flüchtigen Bestandteile des Benzins und sorgt dafür das sich keine Ablagerungen im Tank oder Vergasersystem bilden. Außerdem ist er natürlich für alle Membranen und Gummiteile unschädlich.
    Sinn des ganzen ist, das beim ersten Sonnenstrahl im Frühling alle Rentner Morgens um 8.30 das erste Mal Rasen mähen können weil der Mäher wie gewohnt ohne Startprobleme anspringt.
    Der Zusatz kosted wenig Geld und wäre sicherlich einen Versuch wert.
  • Suchtstoff schreibt: Thema vergaser, ev. alle paar wochen den benzinhahn kurz auf PRI stellen um dem verdunsten/verharzen entgegen zu wirken!
    Wenn jemand bedenken wegen der reifen hat, huddel 20cm vor oder zurück schieben... erforderlicher luftdruck vorausgesetzt.

Den Motor einfach nur so zwischendurch mal anwerfen soll man nicht machen, dann sollte er auch richig warmlaufen. Ansonsten gibt es die Gefahr von Kondenswasserbildung im Verbrennungsraum bzw. Ölverdünnung.

Und hier noch was zum Gruseln:

Original von RainerS
ich glaube der ganze Circus mit den Vorbereitungen für den Winterschlaf sind total überbewertet. Meine SR stand ganze 14 Jahre lang rum, mit halbvollem Tank. Einmal Sprit abgelassen und neuen eingefüllt- und schon lief sie wieder.

Hiha: Ich widerspreche vehement! Und das, weil ich an mehrern Mopeds genau konträre Erfahrungen gemacht habe, die mich nicht nur sehr viel Geld, sondern auch extrem viel Zeit gekostet haben. Manche haben irreparable Schäden erlitten. Mag sein dass die SR nicht so empfindlich ist, aber generell zu behaupten, man brauche nix zu machen, halte ich für vorsätzlichen Motorradmord.
Um Tankverrostungen zu vermeiden mache ich grundsätzlich den Tank ganz leer, und lege einen Lappen drauf, dass er lüften kann.
Vergaser werden leer gemacht. Wenn Du wissen willst, wie das aussieht, wenn der Sprit angefangen hat sich zu zersetzen, dann schau Dir diese Bildl mal an. SO lang stand das auch nicht rum. Schon gar keine 14 Jahre. Das was da nach Schwamm aussieht, ist Lochfraß. Nach vier durchgehenden Jahren. Und vermutlich war im Betankungsjahr der Benzin besonders große Scheiße. Ich hab sowas aber schon öfter gesehen, und rostig bröcklige Tanks, nach nur einem halbvoll rumgestandenen Winter hatte ich auch schon.

Kumis Tipps für weitergehende Einmottung:

  • Es kommt darauf an, wieviel Aufwand Du betreiben möchtest. Es gibt da aus dem Oldtimerbereich so überdimensionale Klarsichttüten. Da werden dann Mopped und ein paar Kartuschen mit Silicagel reingepackt.
    Dann steht der Hobel schon mal trocken und staubt nicht ein.
  • Ansonsten gibt es aus dem selbigen Bereich ein Spray, was man auf Chromteile machen kann. Dann rostet nix mehr. Soll mit Wasser wieder abwaschbar sein. Hab ich aber noch nicht getestet.
  • Auf jeden Fall vorher mit der Karre eine ordentliche Tour machen, damit das Kondenswasser aus dem Motor verschwindet. Dann Ölwechsel machen,
  • Die Kiste auf jeden Fall richtig sauber machen. Dreck bindet Feuchtigkeit und fördert somit den Gammel.
  • Tank auf jeden Fall ausleeren und mit einem Konservierer ( so eine art Öl ) ausschwenken. Normales Öl sackt mit der Zeit ab, und dann gammelt es oben. Auf keinen Fall Tank leer oder randvoll einmotten. Der heute erhältliche Sprit ist hygroskopisch ( so richtig? ) - dann fällt das Wasser aus, und der Tank gammelt Dir unten Weg.
  • Ansonsten tät ich noch einen Schuss Öl ins Kerzenloch.
    Wenn Du den Limadeckel abmachst und die Kerze nur handfest, kannst Du den Motor ab und zu mal durchdrehen.
  • Den Hobel, kannst Du ruhig auf den Rädern stehen lassen. Wenn Du nach X Jahren das Teil wieder Fit machst, sind eh neue fällig.
  • Batterie solltest Du auch rausschmeissen. Die ist dann auch Schrott.
  • Wenn Du die Kiste nur mit Bettlaken o.Ä. abdecken willst, bau Dir vorher ein Lattengerüst. So das der Stoff nicht direkt auf der Huddel aufliegt. Sonst zieht Dir das Konservierungsmittel was Du auf das Mopped gekleistert hast an den Kontaktstellen ins Tuch und verklebt damit. Hab sowas schon mal gesehen. Hatte was von Pflaster abreissen. Ist sogar stellenweise der Lack mit abgerissen...
  • Beheizt muss der Abstellraum nicht sein. Ist der Sache eher abträglich. Je wärmer, je besser rostet es.
    Wichtig ist, das der Raum seine Temperatur ( Tag/Nacht) nicht schnell ändert. Auch im Sommer kommt es sonst zu Kondenswasserbildung am Moped.

Inbetriebnahme nach dem Winter:

Wenn alles oben beachtet wurde (oder das meiste):
Benzinhahn auf PRI, und ankicken (frischer Sprit im Vergaser). Wenns nicht gleich funktioniert, versuchsweise mal Kerze tauschen.

  Übersommern

 

Wenn die SR im Winter gefahren wurde, sollte man folgende Dinge erledigen, auch wenn man sie nicht einsommert:

  • Entsalzen! Ein paar Tage im Frühlingsregen reichen da nicht weil das Wasser an manchen Stellen samt Salz stehenbleibt ... Gartenschlauch oder sanfter Dampfstrahl, gerne mit seifigem Reinigungsmittel.
  • Speichennippel mit Kriechöl versorgen
  • Gründliche Menschen zerlegen und reinigen die Bremsen. Bei Scheibenbremsen gammelt gerne der Kolben im Zylinder fest, und das Alu unter den Gleitblechen der Bremsbeläge korrodiert und verkleinert den Spalt wodurch die Bremse irgendwann schleift und später klemmt. Bei Trommelbremsen ist die kritische Stelle die Durcgführung der Bremswelle durch die Bremsankerplatte. Dort ist kein Schmiernippel, sollte aber ...
  • In jeden Spalt Kriechöl rein. Beispielsweise Klemmung der Gabelbrücke.
  • Jeden Stecker auseinander und mit Kontaktspray wieder zusammen. Das dort sitzende Salz gammelt sonst die Stecker weg und die Kabel ...
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